Der Landtechnikhersteller John Deere hat umfangreiche Investitionen in seine Produktionsstandorte in den Vereinigten Staaten angekündigt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen rund 20 Milliarden US-Dollar in die Fertigungskapazitäten im Heimatland fließen. Dies entspricht einem jährlichen Investitionsvolumen von etwa zwei Milliarden Dollar und stellt eine der größten Einzelinitiativen in der Firmengeschichte dar.
Nach Angaben des Finanzvorstands Josh Jepsen liegt der Schwerpunkt dieser Maßnahmen auf dem Ausbau und der Modernisierung bestehender Werke. Gleichzeitig bekräftigt das Unternehmen seine enge Bindung an den Produktionsstandort USA, insbesondere im industriell geprägten Mittleren Westen. Dort ist John Deere seit fast zwei Jahrhunderten aktiv – mit zentralen Standorten in Iowa und Illinois.
Eines der geplanten Projekte betrifft die Erweiterung des Remanufacturing-Zentrums im Bundesstaat Missouri. In dieser Einrichtung werden gebrauchte Komponenten wie Motoren, Getriebe und hydraulische Bauteile zerlegt, geprüft und so überholt, dass sie die Qualitätsstandards neuer Ersatzteile erfüllen. Dieses Verfahren trägt zur Ressourcenschonung bei und verlängert die Lebensdauer wertvoller Bauteile.
Ein weiterer wesentlicher Teil der Investitionen betrifft das Werk in Waterloo, Iowa. Dort wird in neue Produktionslinien für die 9 RX-Traktorenserie investiert. Ziel ist es, die Fertigung moderner Großtraktoren auf eine neue technologische Basis zu stellen und gleichzeitig Kapazitäten für zukünftige Modellgenerationen zu schaffen.
Der Investitionsplan steht auch im Zusammenhang mit jüngeren politischen Entwicklungen. Während des Wahlkampfs 2024 hatte der damalige Kandidat Donald Trump Strafzölle in Höhe von 200 Prozent ins Spiel gebracht, nachdem bekannt wurde, dass John Deere Teile seiner Produktion nach Mexiko verlagern wolle. Diese politische Ankündigung hat das Unternehmen zum Anlass genommen, seine heimische Fertigung offensiv zu stärken.
Mit dem vorgestellten Investitionsprogramm möchte John Deere seine Position in den USA langfristig sichern und die Verbundenheit mit dem Ursprungsmarkt betonen. Die geplanten Maßnahmen zeigen deutlich, dass das Unternehmen seine industrielle Basis in Nordamerika nicht nur erhalten, sondern gezielt ausbauen will.