Der Lebensmittelhändler Edeka hat angekündigt, bis Ende 2030 in seinen Eigenmarken ausschließlich Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen anzubieten. Die Umstellung soll sich auf die Stufen 3, 4 und 5 beziehen, soweit entsprechende Waren verfügbar sind. Grundlage ist eine neue Vereinbarung mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, die auf eine Verbesserung der Tierhaltungsstandards im Edeka-Sortiment abzielt.
Der Beschluss ist Teil eines 5-Punkte-Plans, der nach längeren Gesprächen zwischen dem Handelskonzern und der Stiftung entstanden ist. Der Austausch begann im Sommer 2025, nachdem über Monate hinweg öffentlich diskutiert worden war, wann Edeka einen konkreten Zeitplan für den Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 vorlegen würde. Auch die Anforderungen für höhere Tierschutzstandards bei Masthühnern standen im Mittelpunkt der Verhandlungen.
Kern der Vereinbarung ist die schrittweise Verbesserung des Tierwohls im Geflügelsortiment. Edeka will dafür ab 2030 nur noch Fleisch von Tieren aus Haltungsformen ab Stufe 3 beziehen. Gleichzeitig sollen ausschließlich langsam wachsende Geflügelrassen verwendet werden. Die Auswahl der Rassen erfolgt auf Basis der RSPCA-Positivliste oder einer vergleichbaren Liste, die gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und weiteren Partnern entwickelt wird. Diese enthält konkrete Kriterien zu Tiergesundheit, Wachstum und Haltungsbedingungen.
Darüber hinaus verpflichtet sich Edeka, die bestehenden Kriterien für die Haltung von Masthühnern und Puten regelmäßig zu überprüfen und wissenschaftlich weiterzuentwickeln. Anpassungen sollen nur dann erfolgen, wenn sie nachweislich zu Verbesserungen im Bereich Tierwohl führen.
Ein weiterer Punkt des Maßnahmenpakets betrifft die Betäubungsverfahren. Bis Ende 2027 wird die mehrstufige CO₂-Betäubung als Standard eingeführt. Fast alle Geflügelbetriebe, die Edeka beliefern, haben diesen Schritt bereits vollzogen; nur ein kleiner Biobetrieb steht noch vor der Umstellung.
Edeka hat zudem zugesagt, regelmäßig über den Fortschritt der Umsetzung zu berichten. Die Vereinbarung mit der Albert Schweitzer Stiftung soll den Beginn einer dauerhaften Zusammenarbeit markieren. Beide Partner planen, die Entwicklungen kontinuierlich zu bewerten und bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls zu erarbeiten.
