Anzeige
 

Probleme bei der ITW-Anpassung und im Tierschutzgesetz

Auf dem Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Kupferzell, Baden-Württemberg, wurden die drängenden Themen rund um die Initiative (ITW) und das intensiv diskutiert. Die bevorstehenden Änderungen der ITW-Kriterien, die ab nächstem Jahr gelten sollen, haben insbesondere unter den Schweinemästern aus Unmut hervorgerufen, viele überlegen sogar, die Initiative zu verlassen. Vertreter der bayerischen Erzeugergemeinschaften wiesen auf die negativen Konsequenzen für den Schweinefleischmarkt hin, da der Handel zunehmend nur noch Produkte aus höheren Tierwohlstufen nachfragt.

Ein wesentliches Problem sind die kurzfristig eingeführten neuen Kriterien, wie beispielsweise die Buchtenstrukturierung, welche den Betrieben kaum Zeit lassen, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Franz Beringer von der Erzeugergemeinschaft Südbayern sprach sich für eine Verlängerung des Übergangszeitraums bis Ende März 2025 aus, um den Betrieben mehr Zeit für die Umsetzung zu geben.

Jürgen Mäder, Vorstand der Edeka Südwest, betonte die Notwendigkeit, Fleisch aus Haltungsform 2 und die Bedientheken weiterhin im Sortiment zu führen, trotz des Drucks durch Discounter, komplett auf höhere umzusteigen. Er plant zudem, den Anteil von Fleisch aus den Haltungsformen 3 und 4 zu erhöhen und sucht aktiv nach Betrieben, die diese Standards erfüllen können. Derzeit sind etwa 18 % des Schweinefleischs in den Edeka Südwest-Filialen den Stufen 3 bis 5 zugeordnet.

Isabel Kling, Ministerialdirektorin im Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg, äußerte den Wunsch, die Schweinehaltung in der Region Hohenlohe, einer ehemaligen Ferkelerzeugerhochburg, wieder zu stärken. Sie betonte auch die ökologischen Vorteile einer vermehrten Tierhaltung.

Die aktuellen Tierschutzvorschriften wurden von Joachim Rukwied, Präsident des DBV, kritisch beleuchtet. Er sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf und warnt, dass die bestehenden Regelungen in der Praxis zu weniger Tierschutz und mehr Bürokratie führen könnten. Hubertus Beringmeier, DBV-Veredlungspräsident, pflichtete ihm bei und bezeichnete das Tierschutzgesetz als desaströs für die .

Weitere Nachrichten

EU plant Anpassung des Schutzstatus für Wölfe

Die Europäische Union nimmt Änderungen am Schutzstatus des Wolfes vor. Nach der Bestätigung durch die Berner Konvention am vergangenen Freitag, den Wolf...

Neue Hilfsmittel von Antahi für das Verabreichen von Kolostrum an Kälber

Kerbl hat kürzlich sein Angebot um drei innovative Hilfsmittel des neuseeländischen Herstellers Antahi erweitert, die das Verabreichen von Kolostrum an Kälber vereinfachen...

Drastische Verknappung von Eiern in Polen durch Vogelgrippe

In Polen hat ein massives Vogelgrippegeschehen zu einem signifikanten Rückgang der Hühnerbestände und dadurch zu einem spürbaren Mangel an Eiern geführt. Die...

Neue Kennzahlen zur Antibiotika-Therapie in der Tierhaltung veröffentlicht

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat am 14. Februar 2025 die aktuellen bundesweiten Daten zur Antibiotika-Therapiehäufigkeit bei landwirtschaftlichen Nutztieren für...

Brandenburg hebt Restriktionszonen auf: Bauernverband begrüßt Maßnahme

In Brandenburg werden schrittweise die Restriktionszonen, die nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) eingerichtet wurden, aufgehoben. Diese Entwicklung folgt einer...