Anzeige
 

Körnermais 2024: Trocknungskosten und Wirtschaftlichkeit in Fokus

Im Jahr 2024 wird die Anbaufläche für Körnermais voraussichtlich gegenüber dem Vorjahr deutlich zunehmen. Aufgrund eines Überangebots an Silomais und einer sinkenden Nachfrage könnten sich viele Betriebe entscheiden, statt Silomais Körnermais zu ernten. Es ist daher ratsam, dass Betriebe sich rechtzeitig um potenzielle Abnehmer und notwendige Trocknungskapazitäten bemühen.

Die Rentabilität des Körnermaisanbaus hängt wesentlich von den Erträgen und den Kosten für die Trocknung ab. Dabei variiert die Verfügbarkeit von Abnehmern und Trocknungseinrichtungen regional. In Gebieten nahe Kraftfutterwerken besteht oft die Möglichkeit, den Mais direkt nach der Ernte zur weiteren Verarbeitung zu liefern. Biogasanlagen hingegen haben häufig nur begrenzte Kapazitäten für die Trocknung von Mais.

Für Landwirte, die flexibel und nicht durch Verträge gebunden sind, ist es wichtig, neben den Erzeugerpreisen auch die Trocknungskosten und den Schwundfaktor in ihre Kalkulation einzubeziehen. Die Trocknungskosten können dieses Jahr je nach Abnehmer erheblich schwanken und liegen zwischen 0,12 € und 0,19 € pro Dezitonne (dt) je Prozent Erntefeuchte. Normalerweise beginnt die Berechnung der Kosten ab 0 % Feuchte. Bei einer Feuchte von 30 % würden die Kosten bei einem Satz von 0,12 € bei 3,60 €/dt und bei 0,18 € bei 5,70 €/dt liegen. Darüber hinaus können fixe Grundgebühren anfallen, die unabhängig von der tatsächlichen Feuchte bis zu einer bestimmten Grenze, etwa 25 %, erhoben werden. Bei Feuchtigkeitswerten über 25 % kommen zusätzliche prozentuale Aufschläge hinzu.

Beim Schwundfaktor, der den natürlichen Gewichtsverlust während der Trocknung reflektiert, gibt es üblicherweise eine gestaffelte Skala, die jedoch von Händler zu Händler variieren kann. Häufig angewendet werden Staffelungen wie bis zu 30 % Feuchte ein Faktor von 1,3, von 30 bis 35 % ein Faktor von 1,35 und über 35 % ein Faktor von 1,4. Höhere Schwundfaktoren bis zu 1,5 sind ebenfalls möglich. Es ist empfehlenswert, die genauen Qualitätsrichtlinien und Faktoren im Voraus vom Händler anzufordern, um eine präzise Berechnung vornehmen zu können. Diese Faktoren berücksichtigen auch Verluste durch Staub, Abrieb und Besatz, wobei der Gewichtsverlust bei höherer Feuchte zunimmt. Eventuelle Abzüge für normale Verunreinigungen sollten bei höheren Schwundfaktoren mindestens in die Verhandlungen einbezogen werden.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Flufenacet verschwindet – Alternativen werden knapper

Der Wirkstoff Flufenacet steht im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung. Wer noch Zugriff auf diesen Wirkstoff hat, sollte ihn bis zum...

Agrarhändler fordern zentrale Zulassungsstelle

Der Agrarhandel dringt auf eine Bündelung der Verfahren bei der Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln. Der Verband der Agrarhändler mahnt vor den Folgen ineffizienter...

Mehr Spielraum im Kampf gegen Glasflügelzikade

Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt Landwirten durch eine Lockerung der GLÖZ 6-Bestimmungen größeren Handlungsspielraum im Umgang mit der Schilf-Glasflügelzikade ein. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat...

BASF bereitet neue Pflanzenschutzmittel für 2026 vor

Mehr als 7,5 Milliarden Euro umfasst derzeit die Innovationspipeline von BASF. Verzögerungen bei den Zulassungsverfahren in Deutschland und der EU sorgen jedoch...

Maisanbaufläche in Deutschland sinkt weiter

Die Anbaufläche für Mais in Deutschland nimmt weiter ab. Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass nur noch rund 2,45 Millionen Hektar...