Ein 71-jähriger Landwirt aus dem Landkreis Neumarkt wurde zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und elf Monaten verurteilt, nachdem er in einem langwierigen Nachbarschaftsstreit einen lebensgefährlichen Angriff auf seinen Nachbarn verübte. Der Landwirt setzte dabei seinen Traktor und einen schweren Heuballen als Waffen ein.
Die Auseinandersetzung erreichte ihren Höhepunkt im vergangenen Sommer, als der Landwirt den Lieferwagen des Nachbarn, der gerade Futtermittel auslud, mit seinem Traktor rammte und zur Seite schob. Dabei befand sich der Sohn des Nachbarn noch im Fahrzeug. Als der Nachbar den Landwirt zur Rede stellte, wurde er von diesem mit einem Strohballen gegen einen Container gedrückt.
Anwohner, die auf die Hilferufe reagierten, hatten Mühe, den wütenden Angreifer zu stoppen. Ein Mann, der versuchte, den Traktor abzustellen, fiel glücklicherweise unverletzt vom Fahrzeug. Zwei andere Anwohnerinnen schoben einen Autoanhänger zwischen Angreifer und Opfer, was Schlimmeres verhinderte.
Das Gericht stellte fest, dass der Landwirt die möglichen schweren Verletzungen seines Opfers durch den Strohballen, der eine Drucklast von etwa 300 Kilogramm hatte, billigend in Kauf genommen hat. Es war reiner Zufall, dass der Container nachgab und so keine dauerhaften Schäden entstanden. Die Gleichgültigkeit des Angeklagten bezüglich des Wohlergehens seines Opfers führte zu einer hohen Haftstrafe. Ein psychiatrischer Gutachter fand keine mildernden Umstände.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.