Der Krieg hat die Landwirtschaft in der Ukraine schwer getroffen. Nach offiziellen Angaben belaufen sich die Schäden und Verluste des Agrarsektors inzwischen auf mehr als 74 Milliarden Euro. Rund ein Fünftel der landwirtschaftlichen Flächen ist zerstört oder kontaminiert, zudem leisten viele Landwirte derzeit Militärdienst in den Reihen der ukrainischen Armee.
Neben den direkten Kriegsfolgen sieht sich die ukrainische Landwirtschaft auch langfristigen Belastungen ausgesetzt. Wiederkehrende Trockenperioden, die Auswirkungen des Klimawandels und eine alternde Bevölkerung im ländlichen Raum stellen zusätzliche Probleme dar. Trotz dieser Lage arbeitet das Land aktiv an Reformen und passt nationale Gesetze schrittweise an europäische Vorgaben an.
Die Bedeutung des Agrarsektors für die Wirtschaft bleibt hoch. Im Jahr 2024 erwirtschaftete die Landwirtschaft etwa 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und sicherte fast 60 Prozent der Exporterlöse. Seit Beginn des Krieges konnten über 230 Millionen Tonnen Agrarprodukte ausgeführt werden, die Deviseneinnahmen von mehr als 81 Milliarden US-Dollar einbrachten. Damit bleibt die Landwirtschaft ein zentraler Pfeiler der ukrainischen Wirtschaft und ein wichtiger Faktor für die Ernährungssicherheit in Europa und weltweit.
Mit Blick auf die angestrebte EU-Mitgliedschaft hebt die ukrainische Seite hervor, dass das Land nicht nur über ein großes landwirtschaftliches Potenzial verfügt, sondern auch über Innovationskraft, Belastbarkeit und die Bereitschaft, gemeinsame europäische Werte zu tragen.
