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Neues LfL-Institut vereint Tierhaltung und Futterwirtschaft

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) führt die bislang getrennten Fachbereiche Tierernährung und Tierhaltung in einem neuen Institut zusammen. Anlass für diese organisatorische Neustrukturierung ist der anstehende Ruhestand von Prof. Dr. Hubert Spiekers, der das Institut für Tierernährung über viele Jahre geleitet hat und zum 1. Juli 2025 ausscheidet.

Im Zuge dieser Maßnahme entsteht das Institut für Tierhaltung und Futterwirtschaft. Es wird künftig sowohl die bisherigen Arbeitsgruppen aus dem Bereich Tierernährung und Futterwirtschaft als auch die Fachgruppen Tierhaltungssysteme, Systeme tierischer Erzeugung sowie den Bereich landwirtschaftliches Bauwesen unter einem Dach vereinen. Die betroffenen Standorte befinden sich in Grub, Schwarzenau und Kitzingen.

Unverändert bleiben dagegen das Institut für Landtechnik sowie das Institut für Tierzucht bestehen. Diese beiden Einrichtungen setzen ihre Arbeit als eigenständige Einheiten fort und sind weiterhin an Standorten wie Freising und Ruhstorf aktiv.

Das Ziel der neuen Einrichtung liegt in der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte für die Tierhaltung in Bayern. Dabei sollen insbesondere Fragen zur Futterproduktion, zur bedarfsgerechten Fütterung sowie zur Organisation tierischer Produktionssysteme praxisnah bearbeitet werden. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kooperation von Fachkräften aus den Bereichen Tierernährung, Haltungsverfahren und Arbeitswirtschaft. Durch die Bündelung dieser Expertisen an einem Institut soll die Zusammenarbeit verbessert und der fachliche Austausch intensiviert werden.

Zur Leitung des neuen Instituts wurde Dr. Christina Jais berufen. Sie war bislang verantwortlich für die Arbeitsgruppe Schweinehaltung innerhalb der LfL. Ihre berufliche Laufbahn begann nach dem Studium der Agrarwissenschaften mit einer Promotion an der Technischen Universität München. In ihrer Dissertation widmete sie sich der Verbesserung der Proteineffizienz in der Fütterung von Legehennen. Vor ihrer Tätigkeit in Grub war sie bereits als Beraterin für Schweinehaltung am Amt für Landwirtschaft Passau-Rotthalmünster tätig.

Mit der neuen Leitung verbindet die LfL die Erwartung, dass frische Impulse für die Forschung und Praxis entstehen. Der Präsident der Landesanstalt, Stephan Sedlmayer, sieht in der Institutsgründung einen Schritt zur Stärkung der tierhaltenden Betriebe in Bayern, die sich im Wandel befinden und tragfähige Perspektiven benötigen.

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