Mit der EU-weiten Zulassung des Impfstoffs „Bultavo 3“ durch Boehringer Ingelheim stehen Landwirten nun insgesamt drei zugelassene Präparate gegen das Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV3) zur Verfügung. Die Genehmigung erfolgte auf Grundlage von Artikel 25 der EU-Verordnung 2019/6. Bereits seit dem Sommer 2024 konnten Tierhalter in Deutschland ihre Bestände mithilfe von Ausnahmegenehmigungen impfen lassen. Nun haben alle drei Präparate den vollständigen Zulassungsprozess abgeschlossen.
Bereits Ende Februar 2025 erhielten die Impfstoffe „Bluevac 3“ von Ceva (hergestellt von CZ Vaccines) und „Syvazul BTV3“ von Virbac (hergestellt von Laboratorios Syva) die offizielle Marktzulassung. Diese beiden Präparate sind jeweils für Rinder und Schafe beziehungsweise ausschließlich für Schafe vorgesehen. Der Boehringer-Impfstoff war auch während der Übergangsphase weiterhin verwendbar.
Nach Angaben des Unternehmens ist „Bultavo 3“ in der Lage, die typischen Symptome der Blauzungenkrankheit zuverlässig zu unterdrücken und die Sterblichkeit infizierter Tiere zu verringern. Dies wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Zudem weist Boehringer auf eine gute Verträglichkeit und hohe Wirksamkeit hin – bestätigt durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).
Die Krankheit, die durch kleine blutsaugende Insekten der Gattung Culicoides (Gnitzen) übertragen wird, betrifft ausschließlich Wiederkäuer wie Rinder und Schafe. Besonders bei warmem Wetter steigt das Infektionsrisiko deutlich an, was zu einer saisonal bedingten Häufung von Fällen führt. Die Virusinfektion kann schwere gesundheitliche Folgen für Tiere mit sich bringen, insbesondere bei Schafen und Rindern. Neben dem Tierwohl geraten auch ökonomische Aspekte unter Druck, etwa durch Einbußen im Exportgeschäft und Belastungen in der Fleisch– und Milchproduktion.
Im Hinblick auf den Impfschutz empfehlen Fachleute eine zweifache Impfung für Rinder mit einem Abstand von drei Wochen. Für Schafe genügt eine einmalige Injektion. Bei Rindern konnten Antikörper auch Monate nach der Immunisierung nachgewiesen werden, was auf einen länger anhaltenden Schutz schließen lässt.
Mit der vollständigen Zulassung der drei Impfstoffe ist nun eine verlässliche Grundlage geschaffen, um Tierbestände in Deutschland gezielt und rechtzeitig gegen BTV3 zu immunisieren – insbesondere vor Beginn der Flugzeit der übertragenden Insekten. Dies trägt zur Stabilisierung der Produktion und zur Sicherung der tierischen Lebensmittelversorgung bei.