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Alarmstufe Rot für treibendes Schiff mit explosiver Ladung in der Nord- und Ostsee

Ein aus Russland stammendes Schiff, die „Ruby“, beladen mit 20.000 Tonnen explosivem Ammoniumnitrat, treibt momentan orientierungslos in den Gewässern der Nord- und Ostsee. Ursprünglich war das Ziel des Schiffs Gran Canaria, jedoch wurde der Kurs geändert und es steuert nun auf Klaipeda in Litauen zu. Aufgrund der enormen Sprengkraft der Ladung, die mit der der Hiroshima-Bombe vergleichbar ist, herrscht bei den Anrainerstaaten große Besorgnis.

Die Situation verschärfte sich Anfang September, als Norwegen das Schiff aus seinem Hafen in Tromsø verbannte, nachdem man die gefährliche Ladung entdeckt hatte. Die „Ruby“ erlitt zuvor während eines Sturms in russischen Gewässern erhebliche Schäden, einschließlich Rissen im Rumpf sowie Defekten an Propeller und Ruder, und suchte daraufhin nach einer Möglichkeit zur Reparatur. Die norwegischen Behörden untersuchten das Schiff, doch nach der Feststellung der gefährlichen Fracht wurde ihm die Weiterfahrt gestattet, weitere Hafeneinfahrten wurden ihm jedoch verwehrt.

Das an Bord befindliche Ammoniumnitrat, das sowohl als Düngemittel als auch für die Herstellung von Sprengstoff verwendet wird, sorgt für zusätzliche Unruhe. Nach der verheerenden Explosion in Beirut im Jahr 2020, bei der eine ähnliche Substanz große Zerstörungen verursachte, ist die Besorgnis um die Sicherheit der „Ruby“ besonders groß. Experten für Sprengstoffe betonen zwar, dass Ammoniumnitrat normalerweise schwer entzündlich ist, das Risiko bei solch großen Mengen bleibt jedoch kritisch.

Die „Ruby“ segelt unter maltesischer Flagge und gehört einem libanesisch-syrischen Unternehmen, das enge Verbindungen zu Russland hat. Es wird spekuliert, dass das Schiff Teil von Russlands sogenannter Schattenflotte sein könnte, die genutzt wird, um westliche Sanktionen zu umgehen und weiterhin Rohstoffe zu exportieren. Nach dem Ausschluss aus Norwegen hielt sich das Schiff verdächtig nahe an strategisch wichtigen Orten in Nordnorwegen auf, einschließlich eines Militärstützpunkts auf der Insel Andøya.

Aktuell befindet sich die „Ruby“ in internationalen Gewässern südwestlich von Mandal, nahe zahlreicher Ölplattformen und Raffinerien, was die Risiken weiter erhöht. Norwegische Politiker haben bereits ihre Bedenken geäußert und vor möglichen Gefahren gewarnt. Während das Schiff durch dänische Gewässer fährt, steht es vor weiteren Herausforderungen, da die litauische Ministerpräsidentin bereits ein Einfahrverbot für den Hafen von Klaipeda erlassen hat.

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