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EU-Landwirtschaft unter Druck: Hohe Inputkosten und wirtschaftliche Unsicherheiten

Die Agrarwirtschaft in der Europäischen Union steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Kosten für wesentliche Betriebsmittel wie Dünger, Energie und Futtermittel sind seit Beginn der Corona-Pandemie signifikant gestiegen und verbleiben auf einem hohen Niveau. Diese Entwicklung beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit landwirtschaftlicher Betriebe erheblich und fügt der Branche weitere Belastungen hinzu.

Zusätzlich erschweren der Klimawandel und geopolitische Konflikte die Situation. Diese Faktoren tragen zu einer erhöhten Unsicherheit bei, die durch wirtschaftliche Aspekte wie steigende Zinssätze und wachsende Arbeitskosten verstärkt wird. Trotz hoher Lebensmittelpreise, die bisher nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wurden, bleibt das Wirtschaftswachstum begrenzt.

Ein Blick auf die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zeigt gemischte Aussichten: Während die EU-Kommission für das Wirtschaftsjahr 2024/25 eine Erhöhung der Getreideproduktion erwartet, zeigt der EU-Agrarpreisindex einen Rückgang. Der Anstieg der Produktion könnte jedoch dazu beitragen, die Lebensmittelpreise langfristig zu stabilisieren.

Es wird auch ein Anstieg in der Produktion von Ölsaaten und Eiweißpflanzen prognostiziert. Das Angebot an Rohmilch soll leicht zunehmen, was auch die Käseproduktion und -exporte positiv beeinflussen könnte. Auf dem Fleischmarkt zeichnet sich eine Verschiebung ab: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Rindfleisch ist rückläufig, und die Produktion sinkt. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Geflügel hoch, was zu einer entsprechenden Zunahme in der Produktion führt, während die Schweinefleischerzeugung einen Rückgang verzeichnet.

Diese Entwicklungen stellen die Landwirte in der EU vor die Aufgabe, ihre Betriebe anzupassen und möglicherweise auch ihre Produktionsstrategien zu überdenken. Trotz der herausfordernden Bedingungen bietet der Anstieg bei bestimmten landwirtschaftlichen Produkten Chancen, die es zu nutzen gilt. Die EU-Landwirtschaft muss jedoch weiterhin mit erheblichen wirtschaftlichen und umweltbedingten Unsicherheiten rechnen.

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