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Spanische Landwirte demonstrieren ebenfalls, allerdings häufig ohne berechtigten Grund.

Spanische Landwirtschaft unter Druck

In Spanien sind die Landwirte auf die Straße gegangen, um ihrer Forderung nach mehr Unterstützung und weniger EU-Regulierungen Ausdruck zu verleihen. Diese Proteste, die sich gegen die Preispolitik und den zunehmenden Wettbewerbsdruck richten, werfen ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden Probleme innerhalb der spanischen . Die Landwirte beklagen sich über den Preisdruck, den sie teilweise selbst durch den Wettbewerb mit Billigimporten verstärken.

Initiative für Aufklärung und Wertschätzung

Ricardo Miguelañez, ein erfahrener Agraringenieur, setzt sich für eine bessere Aufklärung über die Bedeutung der Landwirtschaft ein. Mit der Kampagne „Si yo no produzco, tu no comes“ (Wenn ich nicht produziere, isst du nicht) möchte er gemeinsam mit Genossenschaften und Fachleuten für ein besseres Verständnis und Wertschätzung landwirtschaftlicher Arbeit sorgen. Miguelañez betont, wie wichtig es ist, die Bevölkerung über die Herausforderungen und Realitäten der Agrarproduktion aufzuklären, statt durch Blockaden für Unmut zu sorgen.

Kritik an der Industrialisierung und den Doppelstandards

Die Debatte um die sogenannten „Macrogranjas“, also Mega-Bauernhöfe, zeigt die Komplexität der Problematik. Während der Deutsche Bauerverband Spaniens billiges Schweinefleisch, das nicht den deutschen Standards für Tierwohl entspricht, kritisiert, werfen spanische Bauern wiederum vor, mit billigeren, nicht EU-konformen Tomaten den Markt zu überschwemmen. Solche Diskrepanzen führen zu Spannungen innerhalb der EU und zeigen die Herausforderungen im grenzüberschreitenden Agrarhandel auf.

Konflikte und Selbstkritik

Die Auseinandersetzungen an der Grenze zu Frankreich über billige spanische Agrarprodukte, die durch niedrigere Löhne und ermöglicht werden, verdeutlichen die Wettbewerbsproblematik. Der Besuch des spanischen Außenministers in Paris zielte darauf ab, die Wogen zu glätten. Doch eine tiefgehende Selbstkritik innerhalb der spanischen Landwirtschaft scheint auszubleiben. Miguelañez hält eine Reduzierung des Fleischkonsums nicht für notwendig und argumentiert, dass höhere Preise für qualitativ hochwertige Produkte die Lösung seien.

Preisdruck und ineffiziente Lieferketten

Der spanische landwirtschaftliche Verband Coag legt den Finger auf die Wunde und kritisiert, dass Bauern nicht gerecht entlohnt werden. Die immense Spanne zwischen dem Preis, den der Bauer erhält, und dem, was der Verbraucher zahlt, zeigt deutlich die Ungerechtigkeiten in der auf. Alex Artiga, Dozent an der EAE Business School, weist auf die Ineffizienzen in den spanischen hin, die zu unnötigen Kosten führen, während er das Modell von Mercadona als vorbildlich herausstellt.

Umweltauswirkungen und internationale Kritik

Angesichts der Dürreproblematik und Waldbrände in Spanien wird auch der ökologische Fußabdruck der Landwirtschaft diskutiert. Miguelañez ist der Ansicht, dass durch eine bessere Wasserverteilung und effizientere Bewässerungsanlagen eine Lösung gefunden werden kann. Jedoch, internationale Akteure wie COOP und Lidl suchen bereits nach Alternativen, um den Wasserverbrauch in Spanien zu reduzieren und setzen auf Importe aus wasserreicheren Ländern. Lidl hat zudem angekündigt, Umweltaspekte stärker in die Lieferantenauswahl einzubeziehen, nachdem Kritik an den Tierwohlstandards bei spanischen Fleischproduzenten laut wurde.

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