Laut einer Untersuchung des Thünen-Instituts besitzen Religionsgemeinschaften in Deutschland etwa 2,3 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Dies entspricht rund 381.455 Hektar von insgesamt etwa 16.585.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche im Land. Im Vergleich dazu sind fast 80 % der landwirtschaftlichen Flächen in privatem Besitz. Der Bund besitzt 0,6 %, die Bundesländer halten 2,9 %, während Kommunen etwa 3,8 % der Flächen verwalten. Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) besitzt zudem noch etwa 0,5 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Die Eigentumsverhältnisse von Kirchenland sind oft historisch gewachsen und teilweise unvollständig dokumentiert, wie die Forscher Andreas Tietz und Lena Hubertus vom Thünen-Institut betonen. Während sich das Eigentum meist auf die katholische oder evangelische Kirche zurückführen lässt, fehlt häufig eine genaue Zuordnung. Besonders auffällig ist der Anteil an kirchlichen Flächen in Ostdeutschland, wo er im Vergleich zu anderen Regionen relativ hoch ist. In fünf Gemeinden liegt der Anteil der Kirchenflächen bei über 10 %, mit einem Höchstwert von 21,3 % in einer Gemeinde in Rheinland-Pfalz. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind relativ gering, wobei Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mit Anteilen zwischen 3,8 % und 2,8 % die höchsten Werte aufweisen. Dagegen haben Hamburg und Schleswig-Holstein mit 0,8 % und 1,2 % die geringsten Anteile an Kirchenland.
Im Westen Deutschlands sind die größten Anteile an kirchlichen Flächen in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zu finden, wo jeweils 2,7 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Besitz der Kirche sind. In Bayern liegt dieser Anteil nur bei 1,7 %. Das Thünen-Institut erklärt, dass der hohe Anteil an Kirchenland im Osten Deutschlands darauf zurückzuführen ist, dass die Kirchenflächen auch nach der DDR-Zeit nicht verstaatlicht wurden. Nach der Wiedervereinigung blieben die Eigentumsrechte der Kirchen bestehen und traten wieder in Kraft.
Auch Kommunen spielen eine wichtige Rolle als Eigentümer von landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland. Sie besitzen insgesamt etwa 3,8 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen, was ungefähr 630.230 Hektar entspricht. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern sind viele landwirtschaftliche Flächen im Besitz der Gemeinden. In einigen Gemeinden liegt der Anteil der kommunalen Flächen bei rund 50 %. Im bundesweiten Vergleich hat Hessen den höchsten Anteil an kommunalen landwirtschaftlichen Flächen, gefolgt von Rheinland-Pfalz.
Neben den Kommunen halten auch die Bundesländer Anteile an den landwirtschaftlichen Nutzflächen, insgesamt etwa 2,9 %. Hierbei hat Hamburg mit einem Anteil von 33,4 % den höchsten Wert, gefolgt von einer Gemeinde in Bayern mit 30,4 % im Landesbesitz. Auch in Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil an Landesflächen deutlich über dem Durchschnitt.
Trotz der verschiedenen öffentlichen und kirchlichen Eigentümer gehört der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland natürlichen Personen und privaten Unternehmen. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil der Flächen, die von Unternehmen gehalten werden, höher als im früheren westdeutschen Gebiet.