Die deutsche Ernährungslandschaft ist geprägt von einer komplexen Abhängigkeit zwischen inländischer Produktion und internationalen Importen. Die Statistiken der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) offenbaren ein differenziertes Bild der Nahrungsmittelproduktion.
Die Versorgungssituation variiert erheblich zwischen verschiedenen Produktgruppen. Bei Obst erreicht der Selbstversorgungsgrad lediglich 20 %, während Gemüse mit 37 % nur unwesentlich besser dasteht. Diese niedrigen Werte verdeutlichen die starke Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen in diesen Bereichen.
Gesamtwirtschaftlich betrachtet liegt der durchschnittliche Selbstversorgungsgrad bei 83 %. Dieser Wert verschleiert jedoch die großen Unterschiede zwischen einzelnen Produktkategorien. Die deutsche Landwirtschaft produziert beispielsweise deutlich mehr Zucker und Kartoffeln als für den heimischen Bedarf erforderlich ist.
Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt sich beim Zuckersektor: Der Selbstversorgungsgrad stieg um fast ein Sechstel auf 155 %. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Zuckerkonsum einen Rückgang um 10 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der Pro-Kopf-Verbrauch liefert weitere interessante Einblicke. Bei Kartoffeln wurde ein signifikanter Anstieg auf 63,5 kg pro Person registriert, was einem Zuwachs von 14 % entspricht. Wichtig zu verstehen ist, dass der Verbrauch nicht nur den tatsächlichen Verzehr umfasst, sondern auch Verluste bei der Zubereitung und Lebensmittelverschwendung einschließt.