Der deutsche Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat bei dem Besuch seines ukrainischen Amtskollegen Witalij Kowal in Berlin bekräftigt, dass Deutschland der Ukraine in ihrem durch russische Angriffe geschädigten Agrarsektor weiterhin zur Seite stehen wird. „Die Landwirtschaft bildet das ökonomische Fundament der Ukraine, das gegenwärtig durch fortwährende und gezielte Attacken stark beeinträchtigt wird“, erklärte Özdemir, Mitglied der Grünen. Die Unterstützung Deutschlands soll der Ukraine helfen, landwirtschaftliche Produkte zu exportieren und daraus resultierende Einnahmen zu erzielen, um ihre nationale Souveränität zu schützen.
Des Weiteren teilte Özdemir mit, dass sein Ministerium 900.000 Euro in Form von Gutscheinen bereitstellen wird. Diese finanzielle Hilfe soll es 1.600 ländlichen Familien in den kriegsnahen Gebieten Cherson und Odessa ermöglichen, notwendiges Saatgut sowie weitere landwirtschaftliche Betriebsmittel für die kommende Frühjahrssaat zu erwerben.
Özdemir sprach sich außerdem entschieden gegen die „russische Desinformation“ aus, die ukrainische Agrarexporte für die niedrigen Weizenpreise in Deutschland verantwortlich macht. „Der Anteil des ukrainischen Weizens an den gesamten Weizenimporten nach Deutschland lag im letzten Jahr lediglich bei 1,8 Prozent. Ich möchte eindringlich davor warnen, der russischen Propaganda Glauben zu schenken oder sie weiter zu verbreiten“, betonte der Minister.