Die internationalen Rohölnotierungen gaben am Donnerstag spürbar nach und zeigen sich auch am Freitag schwächer. In deren Gefolge eröffnen die Heizölpreise im Inland mit klaren Rückgängen.
An den Terminbörsen notiert der November-Kontrakt der Nordsee-Sorte Brent aktuell bei 65,84 US-Dollar je Barrel. Gasöl für Oktoberlieferung wird zur Stunde mit 676 US-Dollar je Tonne bewertet. Der Euro bewegt sich am Morgen bei einem Wechselkurs von 1,1726 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Damit setzt sich der Abwärtstrend am Ölmarkt zum Ende der Woche fort. Ausschlaggebend sind vor allem Sorgen über eine geringere Nachfrage in den Vereinigten Staaten sowie ein wachsendes Überangebot auf dem Weltmarkt. Politische Spannungen im Nahen Osten oder in der Ukraine spielen dagegen gegenwärtig eine untergeordnete Rolle. Zusätzlichen Druck brachten Wirtschaftsdaten aus den USA: Die Verbraucherpreise legten im August so stark zu wie seit sieben Monaten nicht mehr. Das nährt die Furcht vor einer anhaltend hohen Inflation und könnte den Verbrauch von Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt dämpfen.
Auch vom Arbeitsmarkt in den USA kamen zuletzt schwächere Signale. Zahlreiche Marktbeobachter gehen deshalb davon aus, dass die US-Notenbank trotz des hohen Preisniveaus bereits in der kommenden Woche die Zinsen senken wird, um die Konjunktur zu stützen. Kurzfristig könnte dies die Nachfrage nach Öl anregen. Langfristig sehen die Aussichten jedoch anders aus: Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet bis 2026 ein weltweites Überangebot von mehr als drei Millionen Barrel täglich, hauptsächlich durch steigende Fördermengen der OPEC+. Die Organisation selbst rechnet hingegen weiterhin mit einem soliden Nachfragewachstum.
Die aktuelle Lage wird damit von gegensätzlichen Einflüssen geprägt: Einerseits drücken steigende Produktionsmengen auf die Preise, andererseits bleibt die Unsicherheit über kurzfristige Entwicklungen bestehen. Beobachter verweisen darauf, dass geopolitische Risiken zuletzt ihre Rolle als Preistreiber eingebüßt haben. Insgesamt überwiegt vorerst eine bärische Stimmung, auch wenn die Volatilität hoch bleibt.
Für die Verbraucher in Deutschland ergeben sich daraus günstige Aussichten. Nach ersten Kalkulationen dürften die Heizölpreise um bis zu 1,5 Cent je Liter sinken.
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