In den ersten beiden Monaten des neuen Wirtschaftsjahres 2025/26 sind die Rapseinfuhren in die Europäische Union deutlich zurückgegangen. Mit 441.271 Tonnen erreichte die importierte Menge nur etwa die Hälfte des Vorjahreszeitraums.
Den größten Teil der Einfuhren lieferte die Ukraine. Mit 142.965 Tonnen entsprach dies jedoch einem Rückgang von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Mengen aus Australien lagen mit 134.466 Tonnen um 62 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Als Hauptgründe für den Rückgang gelten die größere Ernte innerhalb der EU sowie eine zurückhaltende Kaufbereitschaft vieler Marktteilnehmer. Zahlreiche Mühlen berichteten zudem, dass ihr Bedarf an Rohstoffen derzeit gedeckt sei. Hinzu kommt, dass viele europäische Erzeuger vermehrt Raps verkaufen, während sie Getreidebestände zurückhalten. Dies verringert zusätzlich den Importbedarf.
Auffällig ist dagegen die Entwicklung beim Rapsschrot. Hier nahmen die Einfuhren deutlich zu. Insgesamt wurden 118.678 Tonnen eingeführt, fast 90 Prozent davon aus Kanada. Hauptabnehmer waren Frankreich und Spanien. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 110 Prozent. Da normalerweise Rapssaat importiert und anschließend in europäischen Ölmühlen verarbeitet wird, stellen die kanadischen Lieferungen eine Besonderheit dar.
Auch bei anderen Ölsaaten ist ein Rückgang im Außenhandel zu beobachten. Sojabohnen wurden mit 2,3 Millionen Tonnen um fünf Prozent weniger eingeführt, Sojaschrot mit 3,1 Millionen Tonnen vier Prozent weniger. Die Einfuhren von Sonnenblumenkernen sanken sogar um 27 Prozent.
