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Save Soil Initiative warnt vor Bodendegradation bis 2050

Die Save Soil Initiative schlägt Alarm wegen der rapide abnehmenden Bodenfruchtbarkeit, basierend auf einem aktuellen Bericht der UN-Organisation UNCCD. Dieser warnt vor dem schleichenden Verfall riesiger Weidelandschaften weltweit. Die Umwandlung von Weideland in Ackerflächen, die Ausdehnung städtischer Gebiete und der steigende Bedarf an Nahrungsmitteln, Fasern und Brennstoffen bedrohen diese natürlichen Ressourcen massiv. Zudem verstärken übermäßige Beweidung, die Aufgabe von Weideflächen und der Klimawandel die Problematik, wie der UNCCD-Bericht aus Mai 2024 aufzeigt.

Laut UNCCD sind bereits bis zu 50% der globalen Weideflächen degradiert. Dies betrifft natürliche Graslandschaften, Savannen, Buschland, Feuchtgebiete, Tundra und Wüsten. Diese Gebiete machen 54% der gesamten Landfläche der Erde aus und haben bedeutenden Einfluss auf das Klima und die Ernährungssicherheit, da sie ein Sechstel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion und fast ein Drittel des globalen Kohlenstoffspeichers ausmachen.

Die Save Soil Bewegung prognostiziert eine düstere Zukunft: Bis 2050 könnten 95% des Bodens weltweit beschädigt sein. Daher fordert die Initiative, dass der Bodenschutz ein zentrales Thema auf der 16. Weltklimakonferenz im Dezember in Riad wird. Sie betont die Notwendigkeit, den organischen Gehalt des Bodens zu erhöhen, um die Weideländer und damit das globale Ernährungssystem zu schützen.

Es wird klargestellt, dass es nicht darum geht, den Landwirten ihr Land zu entziehen, sondern ihre Rechte und Mitsprache bei politischen Entscheidungen zu stärken. Besonders Pastoralisten und Viehzüchter, die stark von Weideland abhängig sind, werden oft vernachlässigt und haben wenig Einfluss auf Entscheidungen, die ihre Existenz betreffen. Die Save Soil Initiative fordert daher mehr Unterstützung und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Weideflächen.

Um die Bodengesundheit zu erhalten, plädiert die Initiative für eine Politik, die regenerative Landwirtschaft fördert. Dies soll den organischen Gehalt des Bodens auf einem Niveau zwischen 3 und 6 Prozent halten, um weitere Degradation zu verhindern. Regenerative Methoden können viele Flächen wiederherstellen und sicherstellen, dass die vorhandenen Anbauflächen effizienter und nährstoffreicher produzieren, ohne dass eine Ausdehnung nötig ist.

Die Save Soil Bewegung hat einen Maßnahmenkatalog für nachhaltige Bodenbewirtschaftung zusammengestellt. Dazu gehören unter anderem Rotationsbeweidung und ökologischer Landbau, speziell auch für Deutschland. Die Initiative wurde von Sadhguru, einem indischen Yogi und Mystiker, ins Leben gerufen und setzt sich weltweit für ein erhöhtes Bewusstsein über die Bedeutung der Bodengesundheit und nationale Strategien zur Erhöhung der Bodenorganik ein.

Die Save Soil Initiative will nicht nur vor der drohenden Krise warnen, sondern auch konkrete Lösungen für eine nachhaltige Bodennutzung aufzeigen. Trotz der dramatischen Prognosen gibt es Hoffnung, dass durch gezielte Maßnahmen die Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessert werden kann.

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