Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, nach dem aufbereitetes kommunales Abwasser auf die Felder ausgebracht werden dürfte. Dieser Schritt zielt darauf ab, den steigenden Wasserbedarf zur Bewässerung in Zeiten des Klimawandels zu decken.
Trotz der potenziellen Vorteile dieser Maßnahme gibt es jedoch Bedenken seitens der Bauern, Gärtner und Wasserwirtschaft. Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert strenge Maßstäbe für die Aufbereitung von kommunalem Abwasser, um Gesundheits- und Umweltrisiken zu minimieren. Insbesondere die Harmonisierung der Qualitätsanforderungen für aufbereitetes Wasser zwischen den EU-Mitgliedstaaten wird als notwendig erachtet.
Der Verband betont die Bedeutung von Investitionen in die Infrastruktur, um eine verstärkte Nutzung von recyceltem Wasser zu ermöglichen. Auch der Zentralverband Gartenbau (ZVG) äußert Bedenken hinsichtlich der geplanten Mindestanforderungen an aufbereitetes kommunales Abwasser. Insbesondere im Hinblick auf den Gesundheitsschutz der Verbraucher und den Schutz der Kulturen, insbesondere von Obst und Gemüse, werden strengere Standards gefordert. Die Wasserwirtschaft, vertreten durch den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), warnt vor den Risiken der Wasserwiederverwendung in Trinkwassereinzugsgebieten.
Der Entwurf von Steffi Lemke sieht zwar gewisse Einschränkungen vor, reicht jedoch nach Ansicht des DVGW nicht aus, um das Trinkwasser langfristig zu schützen. Die Wasserversorger plädieren daher für ein vollständiges Verbot des Ausbringens von aufbereitetem Abwasser in Trinkwasserschutz- und Einzugsgebieten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um die Verwendung von aufbereitetem kommunalem Abwasser auf Feldern komplex ist. Während die Bundesumweltministerin auf die Notwendigkeit dieser Maßnahme hinweist, fordern Bauern, Gärtner und Wasserwirtschaft strenge Sicherheitsstandards, um potenzielle Risiken zu minimieren und die Gesundheit von Verbrauchern und Umwelt zu schützen.