Anzeige
 

Landwirte fordern von Zukunftskommission konkrete Maßnahmen

Die Erwartungen der Landwirtschaft an das bevorstehende Treffen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) mit Bundeskanzler Olaf Scholz sind groß, doch herrscht auch eine gewisse Ungewissheit darüber, welche konkreten Ergebnisse das Gespräch bringen wird. Bauern und Umweltschützer drängen gleichermaßen auf eine schnelle Umsetzung der Vorschläge der ZKL, allerdings gehen die Vorstellungen darüber, was prioritär behandelt werden sollte, auseinander.

Der Raiffeisenverband (DRV) setzt große Hoffnungen in das Treffen am kommenden Donnerstag. „Wir erwarten, dass dieses Gespräch den Weg von der langjährigen Diskussion hin zur konkreten Umsetzung ebnet“, äußerte sich DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp optimistisch. Andere Teilnehmer der ZKL zeigen sich indessen skeptischer hinsichtlich möglicher Zusagen von Kanzler Scholz. Im Hintergrund laufen Verhandlungen der Regierungskoalition über ein Entlastungspaket für Landwirte, das bis zum Sommer stehen soll.

Die Diskussionen innerhalb der Koalition, insbesondere um die Einführung eines verpflichtenden Tierwohl-Cents, zeigen die Komplexität der anstehenden Entscheidungen. Während Agrarminister Cem Özdemir für die Pflichtabgabe plädiert, steht die FDP dem Vorhaben kritisch gegenüber.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert eine Beschleunigung in der Honorierung der Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft, was allerdings eine Reduzierung der Direktzahlungen nach sich ziehen würde. „Nach den Bauernprotesten wurden die Maßnahmen für den Umwelt- und Naturschutz in der Agrarlandschaft geschwächt“, kritisiert BUND-Vorsitzender Olaf Bandt und betont die Bedeutung der ZKL für die Verknüpfung von ökologischen, tierwohlbezogenen und ernährungssichernden Aspekten.

Die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Landwirte benötigen verlässliche politische Entscheidungen, um zukunftsfähige Perspektiven entwickeln zu können. Die Herausforderungen sind vielfältig und reichen von Tierwohl und Umweltschutz bis hin zu wirtschaftlicher Sicherheit und der Bewältigung des Klimawandels. Das Treffen der ZKL mit dem Bundeskanzler wird somit mit Spannung erwartet, als eine Möglichkeit, den Weg für zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen in der Landwirtschaft zu ebnen.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Deutschland warnt vor Kürzung des EU-Agrarhaushalts

Die Diskussionen über die künftige Ausrichtung des EU-Agrarhaushalts nehmen in Brüssel Fahrt auf. In Deutschland wächst unterdessen die Sorge, dass die finanziellen...

EU-Parlament lehnt Umsetzung der Entwaldungsverordnung ab

Mit deutlicher Mehrheit hat das Europäische Parlament heute einem Einspruch gegen die aktuelle Umsetzung der Entwaldungsverordnung (EUDR) zugestimmt. Insgesamt stimmten 373 Abgeordnete...

Agrarhaushalt 2025: Tierhaltung im Fokus, Finanzierung unklar

Die geplante Agrarfinanzierung für 2025 sieht leichte Einschnitte im Gesamtvolumen vor, bringt jedoch Veränderungen in den einzelnen Förderbereichen mit sich. Im Zentrum...

EU-Agrarreform 2028: Direktzahlungen sollen ausgebaut werden

Der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments hat am Montagabend ein Positionspapier verabschiedet, das weitreichende Forderungen zur künftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) enthält....

EU-Behörden prüfen neue Glyphosat-Studie aus Italien

Die Europäische Kommission bereitet derzeit eine erneute Überprüfung von Glyphosat vor. Dazu sollen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie die Europäische...