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Ergebnisse der Sortenprüfungen des Instituts für Zuckerrübenforschung (IfZ) veröffentlicht

Das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) hat zu Beginn des Dezembers die neuesten Daten aus der Sortenprüfung vorgestellt. Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über die zehn ertragsstärksten und bewährtesten Rübensorten sowie die für das Jahr 2024 neu zugelassenen Sorten. Diese sind nach dem mittleren Bereinigten Zuckerertrag (BZE) der Jahre 2022 bis 2024 kategorisiert. Ähnlich den Vorjahren haben die Neuzulassungen auch dieses Jahr das Ertragsniveau der etablierten Sorten nicht übertroffen. Ohne die separate Ausweisung der BZE-Verluste durch Blattkrankheiten lässt sich zudem schwer beurteilen, inwiefern die neuen Sorten gesünder sind als die etablierten. Die Neuzulassungen heben sich also nicht durch höhere Erträge hervor, weswegen die Resistenzausstattung von besonderer Bedeutung ist.

In der Bewertung der Anfälligkeit für Cercospora gibt es wenig Neuerungen, abgesehen von der neu zugelassenen Sorte BTS 6685 RHC. Sie ist die einzige unter den neuen Sorten, die Rhizoctonia-tolerant ist und gilt nun als die süßeste verfügbare Sorte. Einzigartig unter den Neuerungen ist auch die Sorte Habicht, die als einzige SBR-Toleranz aufweist. Die Sorten Smart Adiella und BTS Smart 1215 N sind neu und Conviso-tolerant. Sie, sowie die Sorten ST Rotterdam, Marabella KWS und Barbarica KWS, zeigen Toleranz gegenüber Heterodera und weisen eine Doppel- bzw. Mehrfachtoleranz gegenüber Rizomania auf. Im Vergleich dazu scheint Bombina, die neben der Standardtoleranz gegenüber Rizomania nur gegen Heterodera tolerant ist, relativ schwach ausgestattet.

In Bezug auf Nematodenbefall führt Brabanter wie im Vorjahr die BZE-Rangliste an (rel. 104,9), dicht gefolgt von Brecon (104,3) und Bombina (103,0). Bei SBR-Befall zeigen erwartungsgemäß die SBR-toleranten Sorten die besten Ergebnisse, wobei signifikante Unterschiede erkennbar sind. Mit einem BZE von relativ 104,7 liegt die Sorte Fitis an der Spitze. Es folgen Habicht (100,7), Josephina KWS (100,3), Kakadu (99,6), die EU-Sorte Chevrolet (97,8) und Hibou (95,9). Die Sorten Lunella KWS und Baronika KWS, die nicht als SBR-tolerant eingestuft sind, erreichen ein ähnliches Niveau wie Hibou (beide 95,7).

Sebastian Adam von der ARGE Zuckerrübe Südwest in Worms unterstreicht, dass unter SBR-Befall die Auswahl der Sorten aktuell der wichtigste Ansatz ist. Die SBR-Sortenversuche der Arbeitsgemeinschaft haben in den letzten drei Jahren stabilere Sorten identifiziert, die unter SBR-Befall bessere Ergebnisse lieferten als übliche Zuckerrübensorten. Adam rät, in von SBR betroffenen Gebieten mindestens zwei Sorten anzubauen, um das Risiko zu verteilen. Er betont jedoch, dass die reine Sortenwahl nicht ausreicht. Vielmehr sei es entscheidend, die Verbreitung von Zikaden zu verlangsamen, um der Züchtung ausreichend Zeit zu geben. Darüber hinaus müsse die Anwendung geeigneter kulturübergreifend geprüft werden, um die Intensität und Auswirkungen von Infektionen zu reduzieren. Adam appelliert an die Politik, schnell geeignete Insektizide zuzulassen, um den Rübenanbau in Deutschland zu sichern.

Quelle: https://www.ifz-goettingen.de/

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