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Rückgang bei Pflanzenschutzmitteln setzt deutsche Landwirtschaft unter Druck

Der Zugang zu Pflanzenschutzmitteln für deutsche wird zunehmend eingeschränkt, wie aktuelle Zahlen des Industrieverbands Agrar (IVA) verdeutlichen. Während in den Jahren 2000 bis 2010 jährlich etwa zehn neue Wirkstoffe genehmigt wurden, hat seit 2019 kein neuer chemischer Wirkstoff mehr die Zulassung erhalten. Zudem sind 76 Wirkstoffe vom Markt genommen worden. Auch bei den biologischen Wirkstoffen zeigt sich ein ähnliches Bild: Seit 2022 wurde kein neuer Wirkstoff mehr genehmigt, und 21 biologische Wirkstoffe sind nicht mehr verfügbar.

Die Anzahl der Notfallzulassungen im Ackerbau steigt kontinuierlich an, während die regulär zugelassenen Mittel abnehmen. Seit 2020 hat sich die Zahl der Notfallzulassungen deutlich erhöht, mit jährlich zwischen 50 und 60 Genehmigungen. Diese Entwicklung zeigt, dass Notfallzulassungen, die ursprünglich dazu dienten, bei akuten Schädlingsbefällen in Obst-, Gemüse- und Sonderkulturen Abhilfe zu schaffen, zunehmend im regulären Ackerbau Anwendung finden.

Der Mangel an Pflanzenschutzmitteln führt zu sichtbaren Auswirkungen auf die Produktvielfalt in Supermärkten, wobei zunehmend auch regionale Lebensmittel betroffen sind. Gleichzeitig nimmt der Exportanteil bei frischen und leicht verderblichen Lebensmitteln zu, die eigentlich in Deutschland produziert werden könnten. Beispielsweise sind bei Pflanzkartoffeln wichtige Insektizide gegen Blattläuse, die Viren übertragen, nicht verfügbar. Der Anbau von Frühlingszwiebeln ist durch Mehltau gefährdet, da geeignete Bekämpfungsmittel fehlen. Auch der Anbau von Sauerkirschen ist durch die Bedrohung der Schwarzen Sauerkirschblattlaus und die damit einhergehenden Resistenzprobleme bei den wenigen zugelassenen Mitteln riskant.

Die forschende Industrie und die Landwirte kritisieren die mangelnde Verlässlichkeit im Zulassungsprozess. Die Herausforderungen durch steigende Kosten und höhere Zulassungshürden haben dazu geführt, dass die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel ins Stocken gerät. Während 2014 die Entwicklung eines neuen Wirkstoffs im Durchschnitt noch 11,3 Jahre dauerte, waren es fünf Jahre später bereits 12,3 Jahre. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die immer aufwendigeren Zulassungsverfahren zurückzuführen. Auch die Kosten für die Entwicklung eines neuen Wirkstoffs sind gestiegen, von 286 auf 301 Millionen .

Der Industrieverband Agrar fordert eine im Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel in Deutschland. Ziel ist es, zu fördern und nicht durch bürokratische Hürden zu behindern, um die Versorgung der Landwirtschaft mit notwendigen Mitteln sicherzustellen und die Vielfalt der Produkte für die Verbraucher zu erhalten.

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