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Wechselweizen als flexible Lösung für verzögerte Aussaaten

Durch anhaltende Nässe oder verspätete Ernten von und Körnermais kann die von Winterweizen beeinträchtigt werden. Mit fortschreitendem Herbst verschlechtern sich die Bedingungen für die Aussaat zunehmend. In solchen Situationen bietet sich Wechselweizen als Alternative an, der auch bei später Aussaat im Herbst ähnliche Erträge wie Winterweizen liefern kann, insbesondere unter ungünstigen Bedingungen.

Die Fachberater des Landesbetriebs Hessen (LLH) raten zu Wechselweizen, da dieser im Vergleich zu Winterweizen keinen Kältereiz benötigt und bis ins Frühjahr gesät werden kann. Wechselweizensorten vereinen die Winterhärte und das Ertragspotential von Winterweizen mit der schnelleren Entwicklung von Sommerweizen. Sobald die Bodentemperaturen unter 10 °C fallen, ist die Aussaat von Wechselweizen möglich. Dieser hält je nach Sorte und Winterfestigkeit Temperaturen bis zu -15 °C stand, ist widerstandsfähiger gegenüber Frühjahrstrockenheit und benötigt nur eine minimale Vernalisation.

Allerdings sinkt die Qualität des Wechselweizens, wenn die Aussaat weiter in den Frühling verschoben wird. Für eine optimale Bestockung und hohe Bestandsdichte sind eine gute und eine gleichmäßige Saattiefe entscheidend. Fehler bei der Aussaat können sich negativ auf das Wachstum auswirken. Die empfohlene Aussaatstärke variiert je nach Zeitpunkt: von Mitte November bis Ende Dezember sind 400 bis 430 Körner pro Quadratmeter üblich, im Frühjahr steigt diese Zahl auf 400 bis 450 Körner pro Quadratmeter.

Nicht jede Sommerweizensorte ist als Wechselweizen geeignet. Sorten, die speziell für Wechselweizen empfohlen werden, weisen eine höhere Frosttoleranz auf. Über geeignete Sorten für die Herbstaussaat informiert der digitale Sortenführer von agrarheute. Für dieses Jahr empfiehlt der LLH folgende Wechselweizensorten: Carusum, Licamero, Winx, Quintus, KWS Jordum und Patricia.

Die Aussaat von Wechselweizen bringt zahlreiche Vorteile mit sich, wie eine höhere Korndichte pro Quadratmeter vor der Vegetationspause, eine große Flexibilität bei der Aussaat, Zeitersparnis, gute Vermarktungsmöglichkeiten sowie eine Reduktion des Einsatzes von Stickstoff, Fungiziden und Wachstumsreglern. Probleme können jedoch auftreten, wenn der Vegetationsbeginn im Frühjahr spät einsetzt, bei Frühjahrstrockenheit, staunassen Böden, schweren Strukturschäden oder Bodenverdichtungen und auf Standorten, die sehr spätfrostgefährdet sind.

Material von LLH

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