Seit Ostern erleben wir Wochenenden mit ungewöhnlich warmen Temperaturen, die viele Menschen nach draußen locken. Doch nicht nur die Menschen freuen sich über das sonnige Wetter, sondern auch der Buchdrucker, ein gefürchteter Schädling in den Wäldern. Die hohen Temperaturen lassen die Borkenkäfer aus der Winterruhe erwachen und führen zu erhöhten Aktivitäten, die vielerorts bereits Warn- und Gefahrenstufen erreicht haben.
Die warmen Temperaturen, die bereits im Februar und März verzeichnet wurden, haben einen weiteren Höhepunkt erreicht. Im März wurden Rekordwerte von durchschnittlich 7,1°C über dem langjährigen Mittel gemessen. Besonders betroffen waren die Regionen an den Alpen und im südlichen Bayerischen Wald, wo die Temperaturen sogar um mehr als 5°C über dem Durchschnitt lagen. Diese ungewöhnlich warmen Bedingungen setzen nicht nur die Menschen in Sommerstimmung, sondern auch die Borkenkäfer, die nun vermehrt ausschwärmen.
In zahlreichen Regionen Bayerns wurden hohe Anflugzahlen des Buchdruckers gemeldet. Besonders betroffen sind bisher vor allem liegende Hölzer, während stehende Fichten nun verstärkt ins Visier der Käfer geraten. Die Monitoringfallen zeigen, dass die Gefährdungsschwelle bereits überschritten wurde, insbesondere in Regionen wie dem Frankenwald, wo vereinzelt mehr als 3.000 Buchdrucker pro Falle und Woche gefangen wurden.
Um die Ausbreitung der Borkenkäfer einzudämmen, empfiehlt die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), jetzt liegendes, befallenes Holz aus dem Wald zu entfernen. Die Käfer sind derzeit mit der Eiablage beschäftigt, bevor sie Geschwisterbruten anlegen. Diese Phase bietet eine günstige Gelegenheit, um effektiv gegen die Borkenkäfer vorzugehen. Forstwirte sollten besonders an Süd- und Südwest ausgerichteten Beständen sowie in den Randbereichen von Käfernester nach frischem Bohrmehl suchen und gegebenenfalls befallene Fichten rechtzeitig entfernen.
Es ist wichtig, dass Waldbesitzer und Forstwirte nun aktiv werden, um die Ausbreitung der Borkenkäfer einzudämmen und somit den Wald zu schützen.