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Schweinepreise kräftig gefallen – Landesbauernverband warnt vor Flächenbrand

Die landwirtschaftliche Situation in Deutschland steht unter starkem Druck. Vor allem die Schweinehaltung sieht sich mit erheblichen Problemen konfrontiert, wie jüngste Entwicklungen und Aussagen von Fachleuten verdeutlichen. Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands, hat die Situation als äußerst kritisch beschrieben und sogar vor einem „Flächenbrand“ gewarnt.

Die Anspannung in den Ställen wächst, da die Schweine weiter an Gewicht zunehmen und die Marktlage sowie die noch ungewiss sind. Erst kürzlich ist der Preis für Schweine merklich gefallen. Glücklicherweise hat sich der Verdacht auf Maul- und Klauenseuche im Landkreis Barnim nicht bestätigt, wie Bundesagrarminister Cem Özdemir jüngst klarstellte.

Die Agrarpolitik steht somit vor großen Aufgaben. Wendorff hat darauf hingewiesen, dass alle bestehenden Maßnahmen überprüft und verstärkt werden müssen. Er appelliert an die Tierhalter, im Zweifelsfall Proben einzusenden und nicht zu zögern. Die Möglichkeit, dass das Virus durch menschliches Verschulden in die Bestände gelangt sein könnte, wird ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Die Impfung gegen Maul- und Klauenseuche bleibt in Europa problematisch. Laut Carola Sauter-Louis, Leiterin des Instituts für Epidemiologie am , kommt eine vorbeugende Impfung nicht infrage. Nur im Falle eines größeren Ausbruchs könnte eine Notimpfung erwogen werden, die jedoch umfangreiche Handelsbeschränkungen nach sich ziehen würde.

Die zunehmende Größe der Schweine stellt viele Betriebe vor eine Zwickmühle. Nicht nur, dass die Tiere nicht rechtzeitig zum Schlachten abgeholt werden können, sie überschreiten auch zunehmend die Grenzen der Tierschutzverordnung. Hans Christian Daniels, ein Schweinezüchter aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, berichtet von der schwierigen Situation in seinem Betrieb, wo die Tiere bereits ein zu hohes Gewicht erreicht haben. Eine Reduzierung der Fütterung ist keine Option, und die Tiere müssen zeitnah den Betrieb verlassen.

In Reaktion auf die drohende Maul- und Klauenseuche hat Antonius van Leeuwen, Betreiber eines großen Milchhofs, strenge Isolationsmaßnahmen ergriffen, obwohl noch keine amtlichen Anordnungen vorliegen. Die Sicherheitsvorkehrungen an seinem Betrieb sind enorm, inklusive der Desinfektion von Fahrzeugen, die den Hof betreten.

Die finanziellen Einbußen für die Landwirte könnten erheblich sein. Sylvia Lehmann, -Bundestagsabgeordnete, hat nach einer Sitzung des Landwirtschaftsausschusses bekannt gegeben, dass Entschädigungen für betroffene Landwirte geplant sind. Die genaue Ausgestaltung der Hilfe steht noch aus, da das volle Ausmaß der Krise noch nicht absehbar ist.

Die landwirtschaftliche Branche, insbesondere der Export nach , könnte schwere Umsatzeinbußen erleiden. Bauernpräsident Joachim Rukwied rechnet mit langfristigen Handelsbeschränkungen, die möglicherweise mehrere Monate andauern könnten.

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