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Mehrheit stimmt zu: BayWa-Gläubiger müssen länger warten

In München hat die BayWa einen entscheidenden Schritt zur finanziellen Stabilisierung vollzogen. Am Donnerstag, dem 15. Mai, gaben die noch ausstehenden Gläubiger ihre Zustimmung zum Restrukturierungsplan des Unternehmens. Damit konnte ein mögliches Insolvenzverfahren abgewendet werden.

Kernpunkt der Sanierung ist die spätere Rückzahlung von Krediten in Höhe von 125 Millionen Euro. Weil zu Jahresbeginn nicht alle Gläubiger mit einem Zahlungsaufschub einverstanden waren, beantragte die BayWa beim Amtsgericht München ein Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). Die Hauptgläubiger machten ihre Zustimmung davon abhängig, dass sämtliche Gläubiger einverstanden sind – andernfalls hätten sie auf fristgerechter Rückzahlung bestanden.

Das StaRUG-Verfahren bietet Unternehmen in finanziell angespannter Lage die Möglichkeit, unter gerichtlicher Aufsicht einen Sanierungsplan durchzusetzen. Die BayWa nutzte dieses Instrument erfolgreich, wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung bekanntgab. Im gerichtlichen Erörterungs- und Abstimmungstermin wurde der Restrukturierungsplan mit der erforderlichen Mehrheit angenommen. Eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent in jeder Gläubigergruppe gilt dabei als notwendig, um den Plan umzusetzen. Auch Gruppen, die diese Schwelle nicht erreichen, können überstimmt werden, wenn insgesamt die Mehrheit der Gläubigergruppen zustimmt.

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks betrifft der Sanierungsplan die spätere Rückzahlung von insgesamt 1,4 Milliarden Euro, die an Banken und Investoren ausstehen. Ohne die Zustimmung wäre diese Summe bis Ende Juni fällig gewesen, was die Zahlungsunfähigkeit der BayWa bedeutet hätte. Drei Gläubiger hatten sich bis zuletzt nicht an der Zustimmung beteiligt.

Zum 30. Mai plant die BayWa die Veröffentlichung ihres Finanzberichts für das erste Quartal 2025. Dort sollen auch erste Effekte der eingeleiteten Maßnahmen ersichtlich werden. In diesem Zusammenhang wurden bereits Stellen gestrichen sowie die Schließung einzelner Agrar- und Baustoffstandorte beschlossen. Darüber hinaus trennte sich das Unternehmen von Anteilen an der RWA Raiffeisen Ware Austria AG, um die finanzielle Lage zu verbessern.

Weitere Veräußerungen von Unternehmensteilen sind in Vorbereitung. Dazu gehören unter anderem der neuseeländische Obstproduzent Turners & Growers sowie der niederländische Agrarhändler Cefetra. Ein geplanter Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Tochtergesellschaft BayWa r.e. AG an die Schweizer Energy Infrastructure Partners kam nicht zustande. Dennoch ist vorgesehen, zusätzliche Kreditmittel in die Energie-Tochter fließen zu lassen.

Die vollständige Umsetzung des Sanierungsplans ist nun bis 2028 vorgesehen. Ursprünglich war ein Abschluss bereits für das Jahr 2027 angestrebt. Ziel bleibt es, die BayWa durch strukturelle Maßnahmen wieder in die Gewinnzone zu führen.

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