Die Munich Re hat kürzlich ihre Schadensbilanz für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht, die deutlich macht, dass Naturkatastrophen, vor allem durch extreme Wetterbedingungen, weiterhin eine zentrale Herausforderung darstellen. Besonders betroffen von diesen Entwicklungen waren die Landwirte in Deutschland, die durch starke Regenfälle erhebliche Schäden hinnehmen mussten.
Die Niederschlagsmengen erreichten in einigen deutschen Regionen bis zu 135 mm innerhalb weniger Tage, was zu umfassenden Überschwemmungen führte. Das schwerwiegendste Einzelereignis war eine Flut im Süden Deutschlands, bei der Schäden von etwa 5 Milliarden Dollar (4,63 Milliarden Euro) entstanden, von denen nur ein geringer Teil durch Versicherungen gedeckt war. Laut dem Bayerischen Bauernverband wurden durch diese Wetterextreme über 55.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen überflutet und 3.000 Betriebe geschädigt.
Die Munich Re weist darauf hin, dass solche Vb-Wetterlagen, die durch den Klimawandel beeinflusst werden, in Zukunft noch intensivere Niederschläge mit sich bringen könnten. Ernst Rauch, der Chef-Klimatologe der Munich Re, betont, dass eine um ein Grad wärmere Atmosphäre bis zu 7 % mehr Feuchtigkeit speichern kann, was die Energie für weitere Wetterextreme und starke Niederschläge erhöht. Dies bedeutet, dass Landwirte mit einer Zunahme von Starkregen und Dürreperioden rechnen müssen.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit führen klimabedingte Wetterphänomene zu Rekordschäden. Die Gesamtschäden im ersten Halbjahr 2024 beliefen sich weltweit auf 120 Milliarden Dollar (111 Milliarden Euro), eine Verringerung gegenüber dem Vorjahr, in dem vor allem das schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien zu hohen Schadenssummen führte. Jedoch liegen die Schäden für das erste Halbjahr 2024 immer noch weit über dem Durchschnitt der letzten zehn bzw. 30 Jahre.
In anderen Teilen der Welt, wie Asien und Afrika, verursachten Naturkatastrophen Schäden von 40 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro), von denen nur ein kleiner Teil versichert war. In Amerika verursachten starke Regenfälle und Tornados ebenfalls erhebliche Schäden.
Die Munich Re und ihre Experten sehen den Klimawandel als einen wesentlichen Faktor für diese Entwicklung und betonen die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen. Diese Entwicklung stellt Landwirte weltweit vor große Herausforderungen und erfordert angepasste Strategien, um den neuen klimatischen Bedingungen gerecht zu werden.