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Europawahl 2024: Entscheidende Weichenstellungen für die Landwirtschaft

Bei der Europawahl 2024 steht für Landwirte viel auf dem Spiel. Die Positionen der Parteien zu wichtigen agrarpolitischen Themen zeigen, wie unterschiedlich die Vorstellungen zur Zukunft der Landwirtschaft in Europa sind.

Bedeutung der Europawahl für die Agrarpolitik

Die Agrarpolitik ist in der EU der einzige voll vergemeinschaftlichte Politikbereich. Entscheidungen des Europäischen Parlaments haben daher direkten Einfluss auf die Landwirte in Deutschland und den anderen Mitgliedstaaten. Dies macht es umso wichtiger, am 9. Juni zur Wahlurne zu gehen. Die Ausrichtung der EU-Agrarpolitik über die laufende Förderperiode hinaus wird maßgeblich davon abhängen, welche Parteien oder Fraktionen nach der Neuwahl über eine Mehrheit im Plenum verfügen.

Unterschiedliche Vorstellungen zur Landwirtschaft der Zukunft

Die Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Landwirtschaft in Europa künftig aussehen soll. Ein wichtiger Punkt ist die Umwandlung der Flächenprämien in eine Gemeinwohlprämie ab 2028. Diese Prämie soll Landwirte dafür belohnen, dass sie gesellschaftliche Leistungen erbringen, wie zum Beispiel Umwelt- und Klimaschutz. Grüne, Linke und SPD befürworten diesen Schritt, während AfD, CDU/CSU, FDP und Freie Wähler dagegen sind. Das Bündnis Sahra Wagenknecht äußert sich neutral zu diesem Thema.

Kontroversen über chemischen Pflanzenschutz

Ein weiterer kontroverser Punkt ist die Frage nach EU-weiten Reduktionszielen für den chemischen Pflanzenschutz. Freie Wähler, Grüne, Linke und SPD sprechen sich dafür aus, den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. AfD, CDU/CSU und FDP hingegen lehnen verbindliche Reduktionsziele ab. Das Bündnis Sahra Wagenknecht bleibt auch hier neutral.

Streit um die Zulassung von Glyphosat

Die Zulassung von Glyphosat ist ein weiterer Streitpunkt, der die Parteienlandschaft spaltet. Das Totalherbizid Glyphosat steht wegen seiner möglichen Gesundheits- und Umweltrisiken in der Kritik. BSW, Grüne, Linke und SPD wollen die Zulassung von Glyphosat aufheben. AfD, CDU/CSU, FDP und Freie Wähler wollen hingegen an der Zulassung festhalten.

Die Europawahl 2024 wird entscheidend für die Zukunft der Landwirtschaft in Europa sein. Die unterschiedlichen Positionen der Parteien verdeutlichen, dass es um wichtige Weichenstellungen geht, die direkten Einfluss auf die Landwirte haben werden. Daher ist es wichtig, sich über die verschiedenen Positionen zu informieren und an der Wahl teilzunehmen.

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