Seit über einem Jahrzehnt widmet sich die Firma KWS der Erforschung neuer Resistenzquellen gegen die Kohlhernie, eine bedeutende Gefahr für Rapsfelder weltweit. Die jüngsten Fortschritte kombinieren traditionelle Mendelgenetik mit einem neu entdeckten Resistenzgen, bekannt als PBR1, und markieren einen wesentlichen Durchbruch in der Pflanzenzüchtung.
Die Gefahr durch die Kohlhernie, ausgelöst durch den Bodenpathogen Plasmodiophora brassicae, besteht vor allem in umfangreichen Ertragseinbußen, die je nach Umweltbedingungen variieren können. Bisherige Resistenzen, die auf klassischer Mendelgenetik basieren, verlieren immer mehr an Effektivität. Die Entwicklung von PBR1 durch KWS führt zu einer bedeutenden Verbesserung: Dieses Resistenzgen wurde erfolgreich in erste Rapsvarianten eingekreuzt und zeigt in Versuchen eine verbesserte Wirksamkeit gegenüber dem Erreger.
Die positive Einschätzung dieser neuen Genetik wird durch Versuchsdaten führender landwirtschaftlicher Forschungsinstitute in Deutschland und Frankreich untermauert. Die Einführung des Resistenzgens PBR1 in die Züchtung ist ein entscheidender Schritt zur Erweiterung und Verstärkung der Resistenz gegen Kohlhernie, mit dem Ziel, Rapskulturen effektiver zu schützen.
Die neuen Sorten, die dieses Gen enthalten, beginnen mit KWS KREATOS, einer Sorte, die das PBR1-Gen mit der herkömmlichen Mendelgenetik kombiniert. Diese Sorte steht am Anfang einer Reihe von zukünftigen Kandidaten, die zur Verbesserung der Resistenz gegen diese Krankheit beitragen sollen.
Kohlhernie verursacht auf den Haupt- und Seitenwurzeln der Pflanzen knollenartige Wucherungen, die eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen verhindern. Der Erreger kann im Boden bis zu zwei Jahrzehnte überdauern, was die Bekämpfung besonders schwierig macht.