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Entspannung im Düngermarkt: Preise für Harnstoff fallen

Die Düngemittelpreise zeigen derzeit keine weiteren Anstiege, im Gegenteil, speziell Harnstoff wird zunehmend erschwinglicher. Eine Ursache hierfür sind die zuletzt gesunkenen Gaspreise, die direkt die Produktionskosten in der Düngerindustrie beeinflussen. Zudem lässt die Nachfrage von Seiten der Landwirte und Düngerhändler merklich nach. Aktuelle Weltmarktpreise für Harnstoff weisen ebenso eine Abwärtstendenz auf: Ägyptische Anbieter haben ihren Verkaufspreis für März um 10 US-Dollar auf 427 US-Dollar je Tonne reduziert, und im April wird dieser voraussichtlich auf 400 US-Dollar sinken. Diese moderate Preissenkung deutet auf einen abwärts gerichteten Trend hin.

Die Nachfrage im Stickstoffmarkt hat ebenfalls nachgelassen, was besonders in anderen Regionen zu einer Entspannung führt. Diese Entwicklung könnte sich allerdings schnell umkehren, sollten die Nachfragemengen wieder anziehen, da die Lagerbestände der Händler und Produzenten derzeit gering sind und erst im April mit einer Zunahme gerechnet wird. Der derzeitige Rückgang der Preise könnte Landwirten, vor allem beim Kauf von Harnstoff für die Maisproduktion, Vorteile bieten.

Geopolitische Unsicherheiten erschweren jedoch die Planung der kommenden Saison für Landwirte, Händler und Hersteller. Die Situation bleibt auch im März angespannt, da die Hersteller aufgrund hoher Kosten wenig produziert haben und viele Importe erst im April in europäischen Häfen erwartet werden. Bis dahin dürften die Märkte und Preise weitgehend stabil bleiben.

Bei Kalkammonsalpeter (KAS) und Ammoniumnitrat blieben die Preise in den letzten Wochen recht stabil und scheinen eine Obergrenze erreicht zu haben. Der Rückgang der Harnstoffpreise setzt auch andere Stickstoffdünger unter Druck, da es für sie schwierig wird, mit den Harnstoffpreisen mitzuhalten. Auch die internationalen Harnstoffpreise sind rückläufig, was zusätzlichen Druck auf die europäischen Preise ausübt. In Europa verzeichneten die Harnstoffpreise einen Rückgang von 10 Euro pro Tonne nach einer längeren Phase des Anstiegs.

Landwirte sind momentan beim Einkauf zurückhaltend, da der Bedarf an Getreide oft bereits gedeckt ist, während der Einkauf für Mais noch aufgeschoben werden kann. Kurzfristig dürften die Preise daher relativ stabil bleiben, allerdings könnten Lieferungen ab April und Mai zu günstigeren Preisen möglich sein. Am Phosphormarkt gab es diese Woche kaum Veränderungen, die Preise blieben größtenteils stabil. Kali hingegen hat sich kürzlich etwas verteuert, und leichte Preisanstiege sind weiterhin möglich, so die Händler.

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