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Glyphosat-Mittel Roundup Future wieder uneingeschränkt zugelassen

Das seit Monaten laufende Verfahren um die Zulassung des glyphosathaltigen Herbizids Roundup Future ist vorerst abgeschlossen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat Anfang August 2025 nun auch die zuletzt noch ausgesetzten Anwendungsbereiche genehmigt. Damit ist die ursprünglich erteilte Zulassung in vollem Umfang wieder gültig.

Bereits seit April dieses Jahres waren bestimmte Anwendungen mit der Höchstmenge von 1,6 Kilogramm Glyphosat pro Hektar (entspricht 3,2 Litern Roundup Future) vorübergehend untersagt. Betroffen waren vor allem die Vorsaat- und Vorauflaufbehandlungen gegen ein- und zweikeimblättrige Unkräuter sowie der Einsatz in Laub- und Nadelholzbeständen. Diese Anwendungsbereiche waren zunächst nicht freigegeben worden.

Hintergrund der zeitweisen Einschränkungen war ein Einspruch der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die im März 2025 kurz nach der Erstzulassung des Produkts Widerspruch einlegte. Der Einspruch führte dazu, dass das Mittel vorübergehend weder verkauft noch angewendet werden durfte. Der Hersteller Bayer reagierte daraufhin mit einem Antrag auf Wiederzulassung beim BVL.

Ende April genehmigte die Behörde bereits einen Teil der Anwendungen erneut. Die Ausbringung mit der maximalen Wirkstoffmenge blieb jedoch weiterhin ausgeschlossen. Mit der Entscheidung vom 1. August 2025 wurde nun auch diese Einschränkung aufgehoben. Somit kann Roundup Future wieder in allen ursprünglich vorgesehenen Bereichen eingesetzt werden.

Trotz der wiederhergestellten Zulassung bleibt der Vorgang juristisch nicht abgeschlossen. Die DUH hat Ende Juli beim Verwaltungsgericht Braunschweig eine Untätigkeitsklage gegen das BVL eingereicht. Der Umweltverband kritisiert, dass die Zulassung erfolgt sei, obwohl Hinweise auf Gesundheits- und Umweltrisiken wie Krebsverdacht, Belastungen des Grundwassers und Auswirkungen auf Insektenbestände vorlagen. Zudem sei laut DUH bei der Entscheidung auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichend eingegangen worden.

Das Herbizid Roundup Future wurde von Bayer als Nachfolgeprodukt von Roundup Powerflex eingeführt. Für das bisherige Mittel wurde keine Verlängerung der Zulassung beantragt. Roundup Future ist somit seit Beginn der aktuellen Saison auf dem Markt.

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