Immer häufiger bieten Dienstleister Landwirten Dünger an, der aus Klärschlamm gewonnen wird. Diese Recyclingdünger, hergestellt aus Abwasser und Klärschlamm oder dessen Asche, rufen bei vielen Landwirten Fragen auf. Sie fragen sich, wie effektiv dieser Dünger im Vergleich zu herkömmlichem Mineraldünger ist, ob er Schadstoffe enthält, ob er kosteneffizienter ist und wie seine Wirkung festgestellt werden kann.
Klärschlamm ist ein Abfallprodukt der Abwasserbehandlung und wird wegen seines hohen Nährstoffgehalts für die Landwirtschaft interessant. Im Durchschnitt enthält er 6 bis 8 Milligramm Phosphor und 50 bis 54 Milligramm Stickstoff pro Liter, wobei die genauen Nährstoffgehalte regional schwanken können. Bisher wurde Klärschlamm direkt als Dünger verwendet oder verbrannt, doch ab 2029 sind Kläranlagen verpflichtet, Phosphor zurückzugewinnen, wenn der Gehalt im Klärschlamm mindestens 2 Prozent beträgt. Das bedeutet, dass künftig nur noch Schlamm aus kleineren Anlagen mit weniger als 100.000 Einwohnerwerten auf den Feldern ausgebracht werden darf.
Es existieren verschiedene Methoden zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm, wie Fällungsverfahren und Verbrennung. Die Art des Verfahrens ist ausschlaggebend für die Pflanzenverfügbarkeit des daraus gewonnenen Düngers. Klärschlammasche, die bei der Verbrennung entsteht, kann, abhängig vom Schadstoffgehalt, als Dünger genutzt werden, wobei der pH-Wert des Bodens eine wichtige Rolle spielt.
Die Form, in der der Phosphor im Dünger vorliegt, ist entscheidend für dessen Effektivität. Durch die Änderung der Klärschlammverordnung wird die Rückgewinnung von Phosphor gefördert, um die Phosphatreserven zu schonen. Landwirte müssen sich mit den Eigenschaften und der Anwendung dieser neuen Düngemittel vertraut machen, um ihre Pflanzen optimal zu versorgen.