Anzeige
 

Schwere Regenfälle in Chile: Herausforderungen nach langanhaltender Dürre

Nach Jahren extremer Dürre sieht sich Chile nun mit den Folgen ungewöhnlich starker Regenfälle konfrontiert, die erhebliche Auswirkungen auf die Wasserspeicher und die Bewässerungsinfrastruktur des Landes haben. Der Fruchtexportverband Asoex evaluiert derzeit die Schäden und mögliche Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Obstanbaugebiete in Zentral- und Südchile.

Unvorbereitet auf die Niederschlagsmengen

In der Woche vom 19. bis 25. Juni wurden in vielen Regionen Chiles von Valparaíso bis Los Lagos mehr als 100 mm Regen gemessen, in einigen Teilen von Maule und Ñuble sogar über 200 mm. Diese Niederschlagsmengen, so unerwartet sie auch sein mögen, hätten helfen können, die seit mehr als einem Jahrzehnt andauernde Dürre zu bekämpfen. Doch die Infrastruktur des Landes war auf solch große Wassermengen in so kurzer Zeit nicht vorbereitet.

Schäden an Infrastruktur und Ernte

Iván Marambio, Präsident von Asoex, äußerte sich besorgt über die Schäden an Kanälen und Dämmen. „Unsere erste Sorge gilt den Menschen, aber wir sind auch besorgt über die infrastrukturellen Schäden“, so Marambio. In einigen Fällen waren die Schutzmaßnahmen nicht ausreichend, was zur Schließung von Wasserentnahmestellen und Kanälen führte. Bisher wurden keine direkten Schäden an den Früchten gemeldet, jedoch gab es witterungsbedingte Unterbrechungen bei der Citrusernte.

Bewertung und Zusammenarbeit gefordert

Der Verband führt derzeit eine Bewertung der Schäden durch Überschwemmungen und Schlamm in den Obstplantagen sowie an den automatischen Bewässerungssystemen und der Infrastruktur durch. Marambio betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Gewerkschaften, der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor, um die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, zu bewältigen.

Engagement für Infrastrukturverbesserungen

Asoex setzt sich intensiv für die Einheit und die Verbesserung der Wasserinfrastruktur des Landes ein. In den kommenden Tagen wird eine genauere Einschätzung der vollen Auswirkungen erwartet. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, in präventive Maßnahmen und eine bessere Vorbereitung auf klimatische Extremereignisse zu investieren.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Flufenacet verschwindet – Alternativen werden knapper

Der Wirkstoff Flufenacet steht im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung. Wer noch Zugriff auf diesen Wirkstoff hat, sollte ihn bis zum...

Agrarhändler fordern zentrale Zulassungsstelle

Der Agrarhandel dringt auf eine Bündelung der Verfahren bei der Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln. Der Verband der Agrarhändler mahnt vor den Folgen ineffizienter...

Mehr Spielraum im Kampf gegen Glasflügelzikade

Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt Landwirten durch eine Lockerung der GLÖZ 6-Bestimmungen größeren Handlungsspielraum im Umgang mit der Schilf-Glasflügelzikade ein. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat...

BASF bereitet neue Pflanzenschutzmittel für 2026 vor

Mehr als 7,5 Milliarden Euro umfasst derzeit die Innovationspipeline von BASF. Verzögerungen bei den Zulassungsverfahren in Deutschland und der EU sorgen jedoch...

Maisanbaufläche in Deutschland sinkt weiter

Die Anbaufläche für Mais in Deutschland nimmt weiter ab. Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass nur noch rund 2,45 Millionen Hektar...