Die Suche nach kostendeckenden Preisen im Milchsektor
Im Rahmen der jüngsten Tagung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) an der Katholischen Landvolkshochschule Hardehausen, wurde intensiv über Wege zu kostendeckenden Preisen für Milchproduzenten diskutiert. Die Debatte drehte sich insbesondere um die potenzielle Rolle des Artikels 148 im Hinblick auf die Erzielung höherer Milchpreise, wobei die Meinungen hierzu auseinandergingen.
Bioumstellung als möglicher Weg?
Antonius Tillmann, der Bezirksvorsitzende des Deutschen Bauernverbands (DBV) in Ostwestfalen Lippe, teilte seine persönliche Erfahrung mit der Umstellung seines Betriebs auf biologische Landwirtschaft. Trotz einer Rückkehr zu niedrigeren Milchpreisen bereut er die Entscheidung nicht, was die Diskussion um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft weiter anheizt.
Wechsel der Molkereien ? ein Erfahrungsbericht
Von der Unzufriedenheit mit dem Deutschen Milchkontor (DMK) über einen Wechsel zu Hochwald bis hin zur Zusammenarbeit mit der Upländer Bauernmolkerei erlebte Tillmann verschiedene Aspekte der Milchvermarktung. Besonders die Wertschätzung der Nähe und des direkten Kontakts zur Molkerei wurde als positiv hervorgehoben, ein Aspekt, der bei der zukunftsorientierten Ausrichtung von Milchbetrieben zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Neue Konzepte für die Zukunft der Milchproduktion
Die Notwendigkeit neuer Konzepte und Strategien, um Landwirte für zukünftige Investitionen in die Milchproduktion zu motivieren, stand im Fokus der Diskussionen. Die Forderung nach einer gemeinsamen Basis mit Verbänden, Molkereien und Handel unterstreicht die Komplexität der Herausforderungen in der Branche.
Bessere Verhandlungsposition durch Artikel 148?
Obwohl der Artikel 148 der GMO von einigen als Instrument zur Verbesserung der Verhandlungsposition gegenüber Molkereien gesehen wird, bleibt Skepsis. Elmar Hannen vom European Milkboard (EMB) sprach sich klar für den Artikel aus, während andere, wie Tillmann, nicht von einer direkten Auswirkung auf höhere Milchpreise überzeugt sind.
Politische Unterstützung und Zukunftspläne
Die politische Ebene, vertreten durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), zeigt sich ambitioniert, nachhaltige Produktion und Vielfalt zu fördern. Mit dem Vier-Punkte-Plan und der Förderung des Artikels 148 wird ein Rahmen geschaffen, der die Milchwirtschaft stärken und ausbalancieren soll.
Erfolgreiche Verhandlungen mit Molkereien
Katrin Seeger von der Erzeugergemeinschaft Milchproduzenten w.V. in Sachsen-Anhalt verdeutlichte, wie wichtig Einigkeit und eine stabile Gemeinschaft für erfolgreiche Verhandlungen sind. Die Herausforderungen und Chancen in der Milchbranche erfordern gemeinsame Strategien und ein starkes Auftreten gegenüber Verarbeitern und Händlern.