Europäische Produzenten von Düngemitteln sehen sich mit steigenden Herstellungskosten konfrontiert, die durch den starken Anstieg der Gaspreise verursacht werden. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Preise für Kalkammonsalpeter (KAS), ein weit verbreitetes Düngemittel, den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht haben. Ebenso verzeichnen die Hersteller Preisanhebungen bei Stickstofflösungen (AHL).
In Ländern wie Deutschland, Frankreich und Belgien klettern die Preise für Stickstoffdünger stetig nach oben. Aktuell ist der Preis für KAS um 15 Euro auf 346 Euro pro Tonne gestiegen. In Frankreich haben die Produzenten die Preise für AHL sogar um 17 Euro pro Tonne angehoben. Dieser Preisanstieg ist direkt auf die gestiegenen Produktionskosten zurückzuführen, die wiederum durch die erhöhten Gaspreise bedingt sind. Auch Ammonitrat verzeichnet in Deutschland einen signifikanten Preisanstieg, was in Frankreich zu Befürchtungen vor weiteren Preissteigerungen führt.
Die nach wie vor schwache Nachfrage aus der Landwirtschaft hat bislang größere Preiserhöhungen für Düngemittel verhindert. Auf dem globalen Markt jedoch steigen die Harnstoffpreise, insbesondere in Ägypten. Eine neue Ausschreibung in Indien für Harnstoff könnte die Preise zu Beginn des kommenden Jahres weiter beeinflussen.
Die europäische Düngemittelindustrie kämpft mit den hohen Kosten für Gas, was die Produktionskosten in die Höhe treibt und eine verstärkte Nachfrage nach importierten Düngemitteln nach sich zieht. Diese Situation stellt europäische Landwirte vor finanzielle Schwierigkeiten und könnte zu einem verstärkten Einsatz von importierten Düngemitteln führen.