Im aktuellen Wahlkampf zeichnet sich ein breiter Konsens der Parteien ab: Sowohl CDU, FDP, SPD als auch die Grünen plädieren dafür, die Stromsteuer für private Verbraucher auf das europäische Mindestmaß zu reduzieren. Diese Maßnahme soll die Stromkosten privater Haushalte signifikant senken und somit eine spürbare Entlastung bringen.
Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox würde eine solche Senkung die Stromrechnung privater Haushalte um etwa 7 Prozent reduzieren. Die CDU hat in ihrem Sofortprogramm festgelegt, neben der Stromsteuer auch die Netzentgelte zu senken, um eine Mindestentlastung von 5 Cent pro Kilowattstunde zu erreichen. Diese Schritte sollen den Strompreis generell senken und alle Verbraucher entlasten.
Der aktuelle Aufbau des Strompreises in Deutschland ist so strukturiert, dass nur 43 Prozent der Kosten auf Beschaffung und Vertrieb entfallen, während ein großer Anteil durch Netzentgelte und Steuern bestimmt wird. Würden diese Kostenkomponenten reduziert, könnten die Verbraucher Strom für nur 18,10 Cent pro Kilowattstunde erhalten, statt der derzeitigen 33,49 Cent pro Kilowattstunde.
Die FDP hat angekündigt, sich sogar auf europäischer Ebene für eine komplette Abschaffung der Stromsteuer einzusetzen. Dies könnte eine weitreichende Entlastung bedeuten, da die Netzentgelte – die in manchen Regionen mehr als ein Viertel des Strompreises ausmachen – ebenfalls gesenkt werden sollen.
Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox*, erklärt, dass über die Hälfte des Strompreises aus fixen Kosten wie Netzgebühren, Steuern und Umlagen besteht. Diese Kosten können von den Verbrauchern nicht beeinflusst werden. Günstige Einkaufspreise im Großhandel ermöglichen es einigen Anbietern jedoch, attraktive Angebote zu machen und so Neukunden zu gewinnen. Verbraucher sollten daher aktiv den Wettbewerb nutzen, um nicht mehr als nötig für Strom zu bezahlen.
Eine Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß von 0,1 Cent pro Kilowattstunde, im Vergleich zu den derzeitigen 2,05 Cent, würde die Stromkosten für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden um etwa 93 Euro senken, inklusive einer geringeren Mehrwertsteuerlast.
Die Vorschläge zur Reduktion der Stromnetzgebühren bleiben allerdings ungenau, obwohl diese mit rund 29 Prozent einen erheblichen Anteil an der Stromrechnung ausmachen. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben der Verbraucher für Netzgebühren auf etwa 14 Milliarden Euro netto.
Abschließend betont Thorsten Storck, dass eine Reduzierung der Stromsteuer ein wichtiger Schritt wäre, um die Haushaltskosten nachhaltig zu senken. Dies würde gerade in Zeiten hoher Energiepreise eine signifikante Erleichterung für viele Haushalte bedeuten.
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