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Biogasanlagen vor dem Aus: Dringender Handlungsbedarf gefordert

Eine bedeutende Anzahl von in Deutschland steht vor der Stilllegung, wenn die Bundesregierung nicht umgehend Maßnahmen ergreift. Der Grund dafür liegt in der auslaufenden Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die zahlreichen Betreibern das wirtschaftliche Aus bedeuten könnte.

Laut einer aktuellen Umfrage des Fachverbandes Biogas ist zu erwarten, dass etwa jedes achte Nahwärmenetz, das derzeit von Biogasanlagen gespeist wird, demnächst ohne Wärmequelle dasteht. Mehr als 25 Prozent der Betreiber von Biogasanlagen planen, ihre Anlagen mit Ablauf der EEG-Förderung stillzulegen, was nicht nur die Wärmeversorgung, sondern auch die lokale Stromproduktion betrifft. Unter den derzeitigen Bedingungen könnten weniger als 10 Prozent der Anlagenbetreiber die Wärmeversorgung auch ohne die EEG-Vergütung aufrechterhalten, möglicherweise durch den Einsatz zusätzlicher Holzkessel.

Von Ende 2024 bis Ende 2026 läuft die erste große Welle von Biogasanlagen aus der EEG-Förderung aus, was mehrere tausend Anlagen betrifft. Diese Anlagen stehen vor erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, da nach Ablauf der Vergütungsperiode keine gesicherten Einspeisevergütungen mehr bestehen und viele bei den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur aufgrund des begrenzten Volumens nicht berücksichtigt werden. Die jüngste Biomasse-Ausschreibung im Jahr 2024 war stark überzeichnet, wobei zwei Drittel der Anlagen keinen Zuschlag erhielten.

Das EEG 2023 hat mit festgelegten, jährlich sinkenden Ausschreibungsvolumina von 500 MW in 2024, 400 MW in 2025 und 300 MW von 2026 bis 2028 die Aussichten für Biogasanlagenbetreiber weiter verschlechtert. Viele Betreiber haben bereits mehrfach erfolglos an Ausschreibungen teilgenommen, und die Situation verschärft sich zusehends.

Zudem besteht die Notwendigkeit, den Ausfall der Stromproduktion aus Biogas zu kompensieren, was derzeit durch neu errichtete Gaskraftwerke geschehen müsste. Diese könnten zwar den Strom derzeit kosteneffektiver produzieren, jedoch wird der CO2-Preis, der aktuell bei etwa 45 € pro Tonne liegt, voraussichtlich ansteigen und könnte bis 2023 auf bis zu 150 € pro Tonne steigen. Dies würde den Strom aus Biogas wieder wettbewerbsfähiger machen, insbesondere in Anbetracht der Notwendigkeit, Gaskraftwerke ab 2030 auf grünen Wasserstoff umzustellen.

Die Situation der Biogasanlagen ist also prekär und erfordert dringend politische sowie regulatorische Anpassungen, um die Versorgungssicherheit und die Fortführung dieser wichtigen erneuerbaren Energiequelle zu gewährleisten.

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