Die Preise für landwirtschaftliche Flächen in Deutschland zeigten im letzten Jahr erhebliche regionale Schwankungen. Während in einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war, gingen die Preise in Sachsen und Baden-Württemberg spürbar zurück.
In Schleswig-Holstein wurde ein signifikanter Preisanstieg um fast 50 % verzeichnet, von 43.032 € auf 63.691 € pro Hektar. Ähnlich positive Entwicklungen gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anstieg von 10,6 % auf 30.497 € pro Hektar. Nordrhein-Westfalen bleibt mit 102.503 € pro Hektar der teuerste Standort für Ackerland, gefolgt von Bayern und Niedersachsen mit 85.525 € bzw. 65.717 € pro Hektar.
Christopher Toben, Vorsitzender des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften, erklärte, dass der Markt durch divergente Faktoren beeinflusst wird, schreibt top agrar. Zinsanstiege und eine schwächere Ertragssituation in der Landwirtschaft haben preissenkende Effekte, während steigende Nachfragen nach Flächen für erneuerbare Energien, Infrastrukturausbau und Siedlungsentwicklung die Preise in vielen Regionen nach oben treiben.
2023 wurden lediglich etwa 0,4 % der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland verkauft, wobei Verpachtung und Vererbung weiterhin dominante Transaktionsformen darstellen.
Das Statistische Bundesamt berichtet, dass der bundesweite Durchschnittspreis für Ackerland im Jahr 2023 bei 40.336 € pro Hektar lag, was einem Anstieg von 5,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Preise für Grünland zeigten sich leicht rückläufig mit einem durchschnittlichen Hektarpreis von 24.854 €, ein Rückgang von 1,1 % im Vergleich zu 2022. Insgesamt stiegen die Preise für landwirtschaftliche Flächen bundesweit um 4,6 % auf 33.363 € pro Hektar.
Im Jahr 2023 wechselten 61.777 Hektar den Besitzer, ein Anstieg um 4 % gegenüber 2022. Die Anzahl der Verkaufsfälle stieg auf 34.709. Besonders in Ostdeutschland, abgesehen von den bereits erwähnten Bundesländern, sind die Ackerlandpreise günstiger, mit einem Preis von 25.469 € pro Hektar in Sachsen-Anhalt und einem Rückgang auf 15.606 € pro Hektar in Sachsen.