Bei der jüngsten Hauptversammlung von Bayer haben die Aktionäre grünes Licht für eine Kapitalerhöhung gegeben, die bis zu 35 Prozent betragen darf. Damit möchte der Konzern seine Position angesichts der andauernden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den Vereinigten Staaten festigen. Ziel dieser Maßnahme ist es, das Unternehmen finanziell widerstandsfähiger gegen mögliche Auswirkungen der laufenden Klagewelle zu machen.
Bayers Vorstandschef Bill Anderson zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der langfristigen Perspektiven des Unternehmens. Derzeit arbeiten alle Verantwortlichen intensiv daran, bestehende Schwierigkeiten zu überwinden und Bayer zurück auf einen nachhaltigen und profitablen Wachstumspfad zu führen. Das Unternehmen bekräftigte erneut seine entschiedene Haltung gegenüber den Glyphosat-Klagen und plant, die juristischen Risiken bis zum Jahr 2026 spürbar abzubauen.
Der Chemie- und Pharmakonzern zieht dabei auch eine Klärung der rechtlichen Lage durch den obersten Gerichtshof der USA in Betracht. Die zentrale Frage lautet, ob das Bundesrecht in den USA mögliche Schadenersatzforderungen aufgrund angeblich fehlender Warnhinweise bei glyphosathaltigen Produkten grundsätzlich ausschließt. Parallel hierzu bemüht sich Bayer auch bei politischen Entscheidungsträgern darum, für Landwirte klare und verlässliche Rahmenbedingungen auf gesetzlicher Ebene zu schaffen.
Um die zahlreichen Rechtsverfahren besser beherrschen und gleichzeitig die Bonität des Unternehmens auf einem stabilen Niveau halten zu können, bat der Vorstand die Aktionäre ausdrücklich um Zustimmung zu der nun beschlossenen Kapitalmaßnahme. Weiterhin hat Bayer angekündigt, die internen Unternehmensstrukturen zu vereinfachen und zugleich die Ertragskraft im Bereich Crop Science weiter auszubauen.
Im zurückliegenden Jahr 2024 erreichte Bayer bereits die zuvor gesteckten finanziellen Ziele. Der Konzern blickt somit optimistisch in die kommenden Jahre. Unterstützt wird diese positive Entwicklung zudem durch die Berufung von Guru Ramamurthy, der ab Juli 2025 die Position des Finanzchefs in der Crop-Science-Sparte übernehmen wird. Ramamurthy tritt damit die Nachfolge von Oliver Rittgen an und wird seinen Arbeitsplatz zukünftig am Unternehmensstandort in St. Louis in den USA haben.