Der norwegische Hersteller von Düngemitteln, Yara, meldet zu Beginn des Jahres 2025 erfreuliche Zahlen und schreibt erneut schwarze Zahlen. Für die kommenden Monate erwartet das Unternehmen eine zunehmend angespannte Versorgungslage auf dem internationalen Düngermarkt, wodurch europäische Hersteller bessere Gewinnspannen erzielen könnten.
Laut dem Unternehmen entwickelt sich der Markt für Stickstoffdünger derzeit verstärkt nachfrageorientiert. Daraus ergeben sich für Europas Produzenten voraussichtlich günstigere Bedingungen. Bereits im ersten Quartal 2025 wuchsen die Liefermengen der europäischen Industrie im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent an.
Für die nächsten Jahre rechnet Yara mit einer engen globalen Versorgungssituation beim Stickstoff. Laut eigenen Aussagen hat die Phase massiver Kapazitätserweiterungen inzwischen ihren Höhepunkt überschritten. Die Internationale Düngemittelvereinigung (IFA) prognostiziert ebenfalls ein stagnierendes Produktionswachstum für das Jahr 2024 und ein Angebotswachstum für 2025, das weit unterhalb der anziehenden Verbrauchsnachfrage liegen wird. Somit zeichnet sich laut Yara eine zunehmend knappe weltweite Versorgungslage ab.
Die Gewinnspannen europäischer Düngerproduzenten könnten sich demnach verbessern, vor allem da gleichzeitig mit niedrigeren Erdgaspreisen gerechnet wird. Allerdings bleibt die chinesische Exportpolitik weiterhin ein bedeutender Unsicherheitsfaktor. Laut Yara haben die im April eingeführten Zölle in den USA bislang nur geringe Auswirkungen auf den globalen Harnstoffmarkt gezeigt. Jedoch könnten diese Handelsbeschränkungen längerfristig zu Verschiebungen der Handelsströme führen. Aktuell machen Yaras US-Importe weniger als fünf Prozent der Gesamtumsätze und Liefermengen aus.
Im ersten Quartal des Jahres 2025 verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Gewinnsprung, nachdem es im Schlussquartal des Vorjahres noch Verluste hinnehmen musste. Konkret erzielte Yara zwischen Januar und März 2025 einen Gewinn von 295 Millionen Dollar. Im Vergleich dazu lag der Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres bei lediglich 16 Millionen Dollar, was einem Anstieg von rund 9,4 Prozent entspricht. Zusätzliche positive Effekte ergaben sich aus Wechselkursgewinnen in Höhe von 127 Millionen Dollar.
Auch in der Produktion von Düngemitteln legte Yara deutlich zu. Im Berichtszeitraum stieg die hergestellte Menge auf 4,90 Millionen Tonnen an, während sich die verkaufte Menge sogar um 10,3 Prozent auf 5,80 Millionen Tonnen erhöhte. Besonders stark war die Entwicklung dabei in Europa und Amerika.