Im Oktober letzten Jahres wurde Deutschland erneut von der Blauzungenkrankheit, Serotyp 3, getroffen, wodurch mehrere Bundesländer ihren Status als „frei von BT“ verloren. Betroffen sind Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, sowie das Bundesland Bremen. Der aktuellste Fall trat in einem Mutterkuhbetrieb in Ludwigslust-Parchim auf, mit 23 Tieren, bei denen der Verdacht auf das Blauzungen-Virus bestätigt wurde. Dies ist der erste bestätigte Fall seit 2009 in Mecklenburg-Vorpommern, was den Verlust des Freiheitsstatus zur Folge hatte.
Aufgrund dieser Entwicklung sind Transporte von empfänglichen Tierarten sowie Zuchtmaterial jetzt nur noch unter strengen Auflagen möglich, während der Rest Deutschlands weiterhin als „BT-frei“ gilt und keine Handelsbeschränkungen unterliegt. In der Vergangenheit verzeichnete Deutschland hauptsächlich Ausbrüche des BTV-8 zwischen 2006 und 2009 sowie 2018 bis 2021 und einen BTV-6-Ausbruch in den Niederlanden. BTV-4 war ebenfalls präsent, konnte jedoch effektiv kontrolliert werden.
Seit dem 1. Juni 2023 war Deutschland offiziell frei von der Blauzungenkrankheit, einer Tierseuche, die vor allem Rinder, Schafe und Ziegen befällt. Oft zeigen infizierte Tiere keine klinischen Symptome, und viele Ausbrüche wurden nur durch Handelsuntersuchungen festgestellt. Derzeit sind Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Südhessen sowie Teile von Bayern und Nordrhein-Westfalen als Restriktionsgebiete ausgewiesen.
Experten raten dringend zur Impfung der Tiere gegen die Blauzungenkrankheit, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Es ist essentiell, dass Tierhalter regelmäßige Untersuchungen ihrer Bestände durchführen und bei einem Verdacht umgehend Maßnahmen ergreifen. Besonders in den kalten Monaten kann das Virus weiterhin verbreitet werden, weshalb die Impfung eine kritische Maßnahme zur Verhinderung weiterer Ausbrüche darstellt.