John Deere hat bekanntgegeben, dass das Spezialistenteam von Sentera künftig Teil der eigenen Unternehmensstruktur wird. Ziel ist es, die digitalen Lösungen von Sentera mit bestehenden John-Deere-Technologien zu verbinden und so die Möglichkeiten der Präzisionslandwirtschaft weiter auszubauen.
Die Sentera-Technologie umfasst Kamerasysteme, die mit den meisten handelsüblichen Drohnen kompatibel sind. Damit lassen sich hochauflösende Aufnahmen in kurzer Zeit und auf großer Fläche erfassen. Zusammen mit der firmeneigenen Softwareplattform FieldAgent analysieren diese Systeme den Zustand einzelner Pflanzen und ermöglichen es, gezielt auf Stresssymptome zu reagieren.
Durch die Integration soll eine Verbindung zur John Deere-Plattform „Operations Center“ hergestellt werden. Damit wird Landwirten und Beratern ermöglicht, agronomische Daten in Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und unmittelbar in konkrete Feldentscheidungen umzusetzen. Informationen wie Pflanzenvitalität, Schädlingsdruck oder Krankheitsverläufe werden dadurch systematisch erfasst und verarbeitet.
Ein konkretes Beispiel ist die Anwendung SMARTSCRIPT Weeds. Mit dieser Funktion werden mithilfe von Sentera-Drohnenbildern Unkrautflächen identifiziert und kartiert. Die resultierenden Applikationskarten lassen sich an Spritzsysteme mit Einzeldüsensteuerung übertragen, wodurch Pflanzenschutzmittel gezielt und sparsam ausgebracht werden können.
Die erfassten Bilddaten werden über FieldAgent ausgewertet. Daraus entstehen präzise Karten, die nicht nur Unkrautstandorte markieren, sondern auch Aufschluss über Bestandsdichte oder Pflanzenentwicklung geben. Diese Informationen können drahtlos mit dem John Deere Operations Center synchronisiert werden. So entsteht eine durchgehende Datenkette von der Erfassung bis zur Applikation.
Neben der punktgenauen Ausbringung von Herbiziden lassen sich mit dieser Technik auch andere Maßnahmen planen. Dazu zählen etwa die Einschätzung von Ertragsunterschieden oder die Bewertung von Schädlingsbefall. Der gesamte Prozess ist darauf ausgelegt, praxisrelevante Daten möglichst schnell nutzbar zu machen.
John Deere betont, dass die Integration von Sentera keine Einschränkung für andere Anbieter bedeutet. Das Operations Center bleibt offen für Drohnenbilddaten verschiedener Hersteller, um den Kunden weiterhin eine breite Auswahl an Lösungen zu bieten. Gleichzeitig sollen Sentera-Produkte auch künftig direkt an Drohnenhersteller, landwirtschaftliche Betriebe, den Agrarhandel und Berater verkauft werden.
Durch die Zusammenarbeit mit Sentera erweitert John Deere seine digitalen Dienstleistungen. Besonders Betriebe, die bereits mit digitalen Tools arbeiten, sollen von der genaueren Datenerfassung profitieren. Ziel ist es, noch gezielter auf die Bedingungen in jedem einzelnen Feld eingehen zu können und gleichzeitig Betriebsmittel effizienter einzusetzen.
Für Sentera bedeutet die Eingliederung in die Strukturen von John Deere eine neue Entwicklungsplattform. Das Unternehmen bringt nicht nur technisches Know-how ein, sondern auch Erfahrung im Umgang mit skalierbaren Agrartechnologien. Die gemeinsame Ausrichtung soll künftig mehr Landwirte erreichen und den Zugang zu praxisnaher Präzisionstechnik weiter erleichtern.