Ein neues Fahrzeug aus Spanien sorgt derzeit in der Agrartechnik für Aufmerksamkeit. Das junge Unternehmen Voltrac hat einen elektrisch betriebenen Träger vorgestellt, der selbstständig fahren kann und vielfältige Aufgaben auf landwirtschaftlichen Betrieben übernehmen soll.
Entwickelt wurde die Maschine mit dem Ziel, sowohl auf dem Feld als auch in besonderen Einsatzbereichen leistungsfähig zu sein. Im Betrieb zieht der Traktor Erntegut oder landwirtschaftliche Geräte und sammelt mithilfe integrierter Kameratechnik gleichzeitig Daten zur Vitalität von Pflanzenbeständen. Darüber hinaus kann das Fahrzeug in gefährlichen Situationen auch ferngesteuert agieren, etwa bei der Versorgung von Krisengebieten oder beim Minenräumen.
In seinem Grundaufbau ist das Gerät als elektrisch angetriebenes Nutzfahrzeug mit hoher Traglast konzipiert. Es transportiert bis zu vier Tonnen, erreicht eine Geschwindigkeit von 40 km/h und arbeitet bei Bedarf bis zu 20 Stunden am Stück. Derzeit wird der Traktor wie eine First-Person-Drohne ferngesteuert, doch mittelfristig sollen mehrere Einheiten von einem Bedienstand aus gesteuert und später ganz autonom betrieben werden. Die Zulassung für den vollautomatischen Einsatz steht jedoch noch aus.
Neben dem praktischen Nutzen für die Landwirtschaft verfolgt Voltrac ein umfassendes Konzept. Der Träger führt Feldversuche direkt auf der Fläche durch, probiert verschiedene Anbaumethoden aus und analysiert deren Auswirkungen in Echtzeit. So entsteht ein lernfähiges System, das sich laufend verbessert und die Bewirtschaftung effizienter gestaltet. Ziel ist es, mit weniger Aufwand und geringerer Chemie bessere Ergebnisse zu erzielen.
Die Technologie hinter Voltrac stammt von zwei Experten mit vielseitigem Hintergrund. Thomas Hubregtsen war zuvor unter anderem für BMW und Google X im Bereich Künstliche Intelligenz tätig. Francisco Infante Aguirre bringt seine Expertise aus der Luft- und Raumfahrt ein und hat zusätzlich Erfahrung aus dem familiengeführten Agrartechnikunternehmen Aguirre Agricola, einem großen Anbieter auf dem spanischen Markt.
Gegründet wurde Voltrac vor etwas mehr als zwölf Monaten. Mithilfe einer ersten Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen US-Dollar konnte der Prototyp fertiggestellt werden. Eine Serienproduktion ist ab dem Jahr 2026 geplant. Bis dahin will das Unternehmen im September 2025 weiteres Kapital einsammeln. Das Augenmerk liegt auf einer möglichst eigenständigen Entwicklung von Technik und Software, wobei standardisierte Komponenten zur Anwendung kommen.