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UMK empfiehlt Absenkung des Wolfs-Schutzstatus

Die Umweltministerkonferenz (UMK) hat in ihrer jüngsten Sitzung in Bad Neuenahr/Ahrweiler entscheidende Weichen für eine Anpassung des Schutzstatus des Wolfs gestellt. Die Ministerkonferenz hat sich für eine Reduktion des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ zu „geschützt“ ausgesprochen. Diese Änderung wird nun auf der Ebene der Berner Konvention diskutiert, wo der Wolf möglicherweise von Anhang II auf Anhang III herabgestuft wird.

Die Bundesregierung hat bereits signalisiert, den Vorschlag zur Absenkung des Schutzniveaus im Rat der Europäischen Union zu unterstützen. Dies könnte die Tür für eine entsprechende Anpassung des Wolfsstatus in der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie öffnen. Die UMK fordert, dass Deutschland auf EU-Ebene aktiv wird, um die nationalen Gesetzgebungen anzupassen, sobald die Änderungen auf europäischer Ebene formal beschlossen sind.

Hessens Umweltminister Ingmar Jung betonte die Bedeutung einer realistischen Bestandsregulierung des Wolfs, um ein harmonisches Zusammenleben von Wolf, und Kulturlandschaft zu ermöglichen. Er machte deutlich, dass der Wolf nicht ausgerottet, sondern der Bestand sinnvoll reguliert werden solle. Dr. Till Backhaus, Umweltminister aus Schwerin, wies darauf hin, dass eine weitere Verzögerung im rechtssicheren Wolfsmanagement für die Menschen im ländlichen Raum schwer vermittelbar sei und betonte die Wichtigkeit politischer Glaubwürdigkeit in dieser Frage.

Aktuell gibt es in Deutschland etwa 209 Wolfsrudel und 46 Paare, was einer Gesamtpopulation von rund 2.100 Wölfen entspricht. Die wirtschaftlichen und psychischen Belastungen, die diese für Tierhalter bedeuten, sind erheblich. Vor diesem Hintergrund unterstützt der Bayerische Bauernverband (BBV) die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene. BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler, Mitglied des EU-Parlaments, unterstrich die Notwendigkeit dieser Maßnahme, um die Weidetierhaltung zu sichern und ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu finden. Er betonte auch, dass die vorhandenen Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um Übergriffe effektiv zu verhindern, und plädierte für ein schnelles Management von Wolfsübergriffen sowie eine deutliche Reduktion des Wolfsbestandes.

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