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Der Niedersächsische Weg: Fortschritte in der Fläche

In Hannover wurde am 4. September der vierte Jahresbericht der Naturschutzallianz zum „Niedersächsischen Weg“ vorgestellt, einer Initiative, die zunehmend positive Auswirkungen auf die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in zeigt. Der Bericht unterstreicht die erfolgreiche Inbetriebnahme der neuen Ökologischen Stationen, die nun mit der Realisierung erster Projekte begonnen haben.

Einer der wesentlichen Fortschritte, die im Bericht hervorgehoben wurden, ist die Genehmigung des erweiterten Erschwernisausgleichs durch die Europäische Union. Dieser umfasst Ausgleichszahlungen für Maßnahmen wie den Wiesenvogelschutz und die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, deren Auszahlungen auch rückwirkend erfolgen. Zusätzlich ist die Finanzierung für die Ökologischen Stationen sowie den Erschwernisausgleich im Landwirtschaftsbereich nun durch den Haushaltsplanentwurf für 2025 und die mittelfristige Finanzplanung dauerhaft gesichert.

Ein weiterer signifikanter Schritt ist die Verabschiedung und teilweise Umsetzung der Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie, der Arbeitshilfe zur produktionsintegrierten (PIK) und eines Konzepts für ein landesweites Biotopverbundsystem. Darüber hinaus wurde die neue Förderrichtlinie „Wiesenvogelschutz“ eingeführt, die erstmals eine speziell auf den Vogelschutz ausgerichtete Bewirtschaftung von Grünlandflächen ermöglicht und finanziell unterstützt.

Gerhard Schwetje, Präsident der Niedersachsen, betont die Vielzahl guter Ideen für eine regional angepasste Umsetzung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen. Er merkt jedoch an, dass es noch an den nötigen organisatorischen und finanziellen Ressourcen für die vollständige Realisierung dieser Ideen mangelt. Dies sei ein Bereich, in dem weiterhin gemeinsame Anstrengungen erforderlich seien.

Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen, erkennt ebenfalls Fortschritte, insbesondere bei der Bilanzierung der Biotopvernetzung. Er beschreibt die damit verbundenen Regelungen als einen großen Kompromiss und betont die Notwendigkeit, schnell verständliche und zuverlässige Förderinstrumente zu entwickeln, die langfristig Bestand haben.

Die Landesverbände des Bundes für Umwelt und (BUND) und des Naturschutzbunds Deutschland () erkennen den positiven Trend der Initiative an, sehen jedoch die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen, um die gesteckten Ziele vollständig zu erreichen. Der „Niedersächsische Weg“ befindet sich auf einem guten Pfad, hat sein Ziel jedoch noch nicht gänzlich erreicht.

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