Ein führendes Wissenschaftsmagazin hat eine Studie über die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln aufgrund erheblicher methodischer Schwächen zurückgezogen. Diese Untersuchung, erstellt von der NGO Pesticide Action Network (PAN), hatte aufgezeigt, dass jährlich weltweit 385 Millionen Menschen Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel erleiden und 11.000 davon tödlich enden. Diese Zahlen wurden weit verbreitet und fanden Eingang in Medienberichte sowie staatliche Dokumente.
Der Industrieverband Agrar (IVA) hat diese Angaben als „Schauermärchen ohne Substanz“ kritisiert. Eine Pressemitteilung des IVA enthüllt, dass die in Frage stehende Statistik ursprünglich in der Dezemberausgabe 2020 des Journals „BMC Public Health“ veröffentlicht wurde. Aufgrund von Hinweisen auf gravierende methodische Fehler wurde die Studie jedoch zurückgezogen.
Trotz des Rückzugs wurde die fehlerhafte Zahl von vielen Medien und Organisationen wie der Böll-Stiftung, dem BUND und PAN übernommen und weiter verbreitet. Selbst in einem Dokument des Deutschen Bundestages wurde die inkorrekte Zahl aufgeführt, die mittlerweile korrigiert wurde.
Der IVA hebt hervor, dass solch fehlerhafte Informationen die Debatte um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft negativ beeinflussen können. Sie werden oft ohne ausreichende Überprüfung angenommen und weitergegeben. Der Verband betont die Bedeutung, Fakten von Fiktionen zu trennen und nicht unreflektiert Daten zu übernehmen, die sich später als unrichtig erweisen könnten. Es ist entscheidend, dass die Wahrheit in der landwirtschaftlichen Berichterstattung Vorrang hat, um eine fundierte und sachliche Diskussion zu gewährleisten.