Das vom damaligen Bundesagrarminister Cem Özdemir eingeführte Zukunftsprogramm Pflanzenschutz findet ein vorzeitiges Ende. Nach längerer Unklarheit steht nun fest, dass das Vorhaben nicht weitergeführt wird.
Özdemir hatte das Programm im vergangenen Jahr vorgestellt. Es sah vor, den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in Deutschland bis zur Hälfte zu reduzieren. Von Beginn an stieß dieser Ansatz auf breite Kritik. Nach der anfänglichen Debatte wurde es ruhig um das Projekt, nun wird die Finanzierung endgültig gestrichen.
Im Agrarhaushalt 2025 sind die dafür vorgesehenen Gelder nicht mehr enthalten. Der Regierungsentwurf hatte ursprünglich noch 1,66 Millionen Euro eingeplant, doch im bereinigten Haushaltsplan entfallen diese Mittel vollständig. Damit ist zugleich klar, dass das Programm politisch nicht mehr weiterverfolgt wird.
Von vielen Seiten wurde das Vorhaben als nationale Umsetzung der gescheiterten EU-Pflanzenschutzverordnung (SUR) betrachtet. Diese hatte eine europaweite Halbierung des chemischen Pflanzenschutzeinsatzes zum Ziel. Mit dem Ende der SUR wäre eine Umsetzung allein in Deutschland erfolgt, was in der Branche auf Skepsis stieß.
Zweifel bestanden zudem an der praktischen Umsetzbarkeit. Kritiker gingen davon aus, dass eine Reduzierung ohne verbindliche Vorgaben kaum durchsetzbar wäre und sich nur schwer in die Praxis übertragen ließe. Mit der Entscheidung, das Programm zu beenden, wird nun ein Schlussstrich unter das Vorhaben gezogen.
