Die Herausforderungen bei der Aussaat von Getreide in diesem Jahr haben zu einer Zunahme des Anbaus von Silo- und Körnermais geführt, obwohl die Nachfrage eher verhalten bleibt. Die Prognosen für die Maiserträge im Jahr 2024 zeigen deutliche Unterschiede. Aufgrund der Wetterbedingungen kann in Regionen mit üblicherweise trockenen Standorten, wie Sandböden und flachgründigen Gebieten, mit unterdurchschnittlichen Erträgen gerechnet werden, während in Gebieten mit Staunässe und Bodenverdichtungen ebenfalls mit Einbußen zu rechnen ist. Die allgemein später erfolgte Aussaat lässt zudem keine Rekorderträge erwarten.
In Gegensatz dazu hat das regenreiche Jahr das Grünland begünstigt, was den Milcherzeugern alternative Fütterungsmöglichkeiten bietet. In der Folge wird eine moderate Nachfrage auf ein umfangreiches Angebot treffen, was eine fundierte Preisfindung umso wichtiger macht. Beim Preisfindungsprozess müssen Käufer und Verkäufer verschiedene Faktoren berücksichtigen: Verkäufer zielen darauf ab, zumindest ihre Produktionskosten zu decken und streben nach der optimalen Vermarktungsstrategie, ob als Silo- oder Körnermais.
Käufer müssen bewerten, ob der Kauf von Mais rentabel ist und wie viel sie maximal investieren können. Der Preis für Silomais wird durch dessen Produktions- und Substitutionswert begrenzt. Diese Bewertungen dienen lediglich zur Orientierung und spiegeln keine tiefgreifenden Marktanalysen wider.
Verkäufer müssen sicherstellen, dass der erzielte Preis die Produktionskosten deckt. Die notwendigen Mindesterlöse für Silomais variieren je nach Standort und Ertragsstufe, wie in einer Übersicht dargelegt. Auch besteht die Möglichkeit, Mais als Körnermais zu vermarkten, wobei die Nettoerlöse je nach Ertragsniveau variieren, um wirtschaftlich mit dem Verkauf von Silomais konkurrieren zu können.
Auf der anderen Seite müssen Käufer prüfen, ob der Zukauf von Mais sinnvoll ist oder ob andere Futtermittel wie Getreide, Stroh oder Trockenschnitzel vorzuziehen sind. Die Preisobergrenzen für Silomais, die im Vergleich zu Weizen in der Fütterung errechnet wurden, variieren ebenfalls nach Ertragsstufe.
Zur Sicherstellung einer fairen Abwicklung sollten Käufer und Verkäufer den Mais wiegen und seine Qualität durch eine Analyse von Nährstoff- und Trockensubstanzgehalt bestimmen lassen. Dies trägt zur optimalen Gestaltung von Futterrationen bei und unterstützt die Preisverhandlungen. Darüber hinaus sollten weitere Aspekte wie Futterrationen, Vorfruchteffekte, Arbeitsspitzenentzerrung, Risikosplitting, Mechanisierungsformen und Nährstoffrückführung in Betracht gezogen werden.