Anzeige
 

Landwirte dürfen in Erntezeit von Lärmschutz abweichen

Das Landvolk Niedersachsen weist darauf hin, dass Landwirte während der Erntezeit unter bestimmten Bedingungen von den üblichen Lärmschutzvorschriften abweichen dürfen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn unvorhersehbare Wetteränderungen bestimmte landwirtschaftliche Tätigkeiten unaufschiebbar machen.

In solchen Situationen ist es rechtlich gestattet, Arbeiten auch nachts durchzuführen, sofern dies in einem angemessenen Rahmen bleibt. Beispielsweise kann das Ausbringen von Dünger bei starkem Wind tagsüber unmöglich sein, weshalb diese Arbeiten oft in die Nachtstunden verlegt werden, wenn der Wind nachlässt.

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) regelt, dass zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens Ruhezeiten eingehalten werden müssen, und an Sonn- und Feiertagen sind lärmintensive Arbeiten grundsätzlich untersagt. Samstage gelten zwar als normale Werktage, doch existieren auch hier länderspezifische Ausnahmen.

In Niedersachsen spezifiziert das Lärmschutzgesetz den Einsatz von Maschinen und Geräten im Freien. Kommunen können laut Landvolkverband auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes zusätzliche Vorschriften erlassen, um lärmbedingte Umweltbelastungen zu minimieren. Wenn landwirtschaftliche Arbeiten nicht aufschiebbar sind, ist es unter Umständen möglich, die Nachtruhe auf 23 Uhr bis 5 Uhr zu verkürzen. Diese Regelung gilt ebenso für Wochenend- und Feiertagsarbeiten.

Der Bauernverband rät Landwirten, Konflikte mit Anwohnern durch proaktive Kommunikation und die Pflege guter nachbarschaftlicher Beziehungen zu vermeiden. Insbesondere bei Arbeiten nahe Wohngebieten ist es ratsam, die Anwohner über geplante nächtliche Aktivitäten oder Gülleausbringungen im Voraus zu informieren. Zudem wird empfohlen, Güllearbeiten an Samstagen zu vermeiden und stets das offene Gespräch zu suchen, um die Notwendigkeit der Arbeiten zu erläutern.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

BayWa lockert Nachweispflicht für Erntegut zur Saison 2025

Nach deutlicher Kritik aus der Landwirtschaft hat die BayWa AG ihre Vorgaben zur Dokumentation des Saatguteinsatzes für die kommende Ernte angepasst. Ursprünglich...

Studie: Bodenbakterium verbessert Qualität von Getreidepflanzen

Brauer und Bäcker in Deutschland verlassen sich auf qualitativ hochwertiges Getreide – nicht nur aus Tradition, sondern wegen steigender Anforderungen an Geschmack...

Verwüstete Böden in der Ukraine: Die unsichtbare Last des Krieges

Ein Satellitenfoto des US-Unternehmens Maxar zeigt ein Ackerstück nahe Bachmut, das von Granateinschlägen regelrecht durchsiebt wurde. Diese Aufnahme verdeutlicht, wie dicht die...

Silizium-Düngung: Hoffnungsträger bei Dürren und im Klimawandel?

Im Ackerbau gewinnt der gezielte Einsatz von Silizium zunehmend an Bedeutung. Besonders amorphes Silikat, eine leicht pflanzenverfügbare Form, wird auf seine Wirkung...

Weniger Wasser, mehr Wirkung bei Krautfäule-Spritzung

Die Krautfäule zählt nach wie vor zu den schwerwiegenden Erkrankungen, die Kartoffelkulturen gefährden können. In landwirtschaftlichen Betrieben hält sich jedoch ein weitverbreiteter...