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Innovative Strategien gegen Schädlingsdruck in Zuckerrüben

Infolge des Klimawandels hat der Schädlingsdruck im Südwesten Deutschlands zugenommen, was die verfügbaren Schutzmaßnahmen für Pflanzen reduziert und dadurch landwirtschaftliche Erträge sowie Betriebe stark gefährdet.

Im Rahmen des NIKIZ-Projekts werden in Kooperation mit 16 landwirtschaftlichen Praxisbetrieben unterschiedliche Strategien zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung im Zuckerrübenanbau erprobt. Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung und Implementierung praxisorientierter Maßnahmen in enger Zusammenarbeit zwischen Forschern, Beratern und Landwirten. Im Fokus stehen Schädlinge wie Blattläuse, Schilf-Glasflügelzikaden, Drahtwürmer, Rüsselkäfer sowie diverse Blattkrankheiten, zu deren Bekämpfung vielfältige Versuche unternommen werden.

Parallel dazu beschäftigt sich das Projekt SONAR mit der Auswahl optimierter Zuckerrübensorten für den Anbau in Rheinland-Pfalz. Angesichts der begrenzten Wirksamkeit bisheriger Methoden ist die Nutzung resistenter Sorten gegen neu auftretende Schädlinge und Krankheitserreger essenziell. Ein digitaler Sortenberater, entwickelt als Webanwendung, unterstützt Landwirte bei der Sortenwahl. Dieses Tool integriert Versuchsdaten sowie Informationen zum Standort und berücksichtigt dabei klimatische und ackerbauliche Bedingungen sowie spezifische Befallsmerkmale.

Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der CO2-Bilanz in der Zuckerrübenanbauweise ist der Einsatz von Zwischenfrüchten und innovativen Bodenbearbeitungstechniken wie der Streifenbearbeitung. Das Ziel ist es, durch eine hohe Bodenbedeckung die Anpassung an verschiedene Klimabedingungen zu fördern.

Der Aufbau von Humus spielt eine zentrale Rolle bei der CO2-Sequestration und bietet zusätzlich Schutz gegen Erosion bei Starkregenereignissen. Zudem unterstützt er das Bodenleben, die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit und trägt zur verbesserten Wasserspeicherung bei, was besonders in Trockenperioden von Vorteil ist.

Die Untersuchung und Anwendung extensiver Anbaumethoden, die besonders auf die CO2-Bilanz abzielen, bergen ein signifikantes Potenzial zur CO2-Reduktion. Hierbei ist insbesondere die Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade wichtig, die als Überträger der SBR-Krankheit durch den Klimawandel begünstigt wird.

Die Ergebnisse dieser Projekte und weiterführende Initiativen wie Sikazika und Kartozik werden am 4. September 2024 auf der BETA-SOL-Tagung vorgestellt. Interessierte können sich unter www.ruebe.info für die Tagung anmelden.

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