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Innovationen in der Pflanzenzüchtung: BDP zieht Fazit für 2024

Der Deutscher e.V. (BDP) reflektierte kürzlich das vergangene Jahr und gab einen Ausblick auf künftige Vorhaben. Im Fokus stand dabei der Entwurf einer EU-Verordnung zu neuen genomischen Techniken (NGT), den der Verband begrüßt. Er sieht darin eine Chance für eine wissenschaftlich fundierte und fein abgestimmte Regelung, die schneller als bisher üblich innovative Pflanzen hervorbringen könnte, die sich äußerlich nicht von traditionell gezüchteten Pflanzen unterscheiden.

Dr. Carl-Stephan Schäfer, der Geschäftsführer des BDP, wies darauf hin, dass innovative Züchtungsmethoden unerlässlich seien, um den wachsenden Umwelt- und Ernährungsanforderungen gerecht zu werden. Er betonte, dass ein fortschrittlicher rechtlicher Rahmen, der Innovation fördert, für die Pflanzenzüchtung von großer Bedeutung ist. Weiterhin sprach er sich für eine Stärkung des Sortenschutzes aus, um Züchtungsfortschritte zu finanzieren und voranzutreiben. Zudem plädierte er für verbindliche rechtliche Regelungen, die den Zugang zu pflanzengenetischen Ressourcen sichern und den Patentschutz einschränken sollten. Er argumentierte, dass biologisches Material, das auch natürlich entstehen könnte, nicht patentierbar sein sollte, um innovative und verbesserte Pflanzensorten entwickeln zu können.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs führte die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) im Sommer eine Erntegut-Bescheinigung ein. Dieses Dokument ermöglicht es Landwirten, die Legitimität ihrer nachzuweisen und bietet Händlern eine verlässliche Basis zur Einhaltung des Sortenschutzrechts. Schäfer wies auf die Notwendigkeit hin, die Forschungsförderung auszubauen, um den klimatischen Veränderungen und dem reduzierten Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln begegnen zu können. Er unterstützte das Bestreben, den rechtlichen Rahmen für die Saatgutproduktion und -vermarktung in der EU zu modernisieren, mahnte jedoch, bewährte Grundsätze zu bewahren. Die jahrzehntelange Praxis der amtlichen Prüfung und Zulassung von Pflanzensorten sowie von Saat- und Pflanzgut garantiere die hohe Qualität des deutschen Saatguts.

Die hat ihre Rolle als Dialogplattform zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis weiter gefestigt und die Bedeutung der Pflanzenzüchtung als Innovationstreiber anerkannt. Auf Basis ihres Berichts von 2021 wurden die Empfehlungen im November aktualisiert und fordern nun eine Ausweitung der staatlichen für die Entwicklung klimaangepasster und nachhaltiger Sorten. Schäfer betonte die entscheidende Bedeutung der Weiterentwicklung des Innovationssystems Pflanze. Er kündigte an, dass der BDP zur Grünen Woche 2025 einen Forderungskatalog vorlegen werde, der Maßnahmen zur Stärkung dieses Systems und zur Förderung einer leistungsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft enthält.

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